Wenn man versucht, auf TikTok mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, aber die stillschweigenden Regeln der Plattform nicht kennt, kann dies ordentlich daneben gehen. Dies passiert Rettungskräften aus dem Nordwesten Englands, die nach der Veröffentlichung eines Videos das glatte Gegenteil des erhofften positiven Echos bekommen und sich deshalb öffentlich entschuldigen müssen.
Der Sargtanz
Der Sargtanz ist zu einem Internet-Meme geworden. Es handelt sich dabei um eine kurze Bildersequenz, die immer wieder – auch in anderen Kontexten – verwendet wird, insbesondere für kreative Videos.
Diese Idee haben auch die Rettungssanitäter: Sie stellen ihrerseits den Sargtanz nach, also diese Choreographie der Sargträger und Tänzer in Ghana, die bei Beerdigungen mit geschultertem Sarg ihr Können zum Besten geben. Deren virales Video geht um die Welt – hier könnt ihr euch ein Bild davon machen:
"Sofortiger Stimmungsboost #Covid19"
Der Schuss geht aber leider nach hinten los und das Video der Rettungssanitäter kommt auf TikTok gar nicht so an, wie sie es gewünscht hätten. Der Clip wird von der Plattform gelöscht, ist aber auf YouTube noch verfügbar. Seht selbst:
Die Rettungssanitäter stellen die Szene mit einer Trage nach, auf der sich eine Puppe befindet, die einen Covid-19-Patienten symbolisieren soll. Nach dem Filmen stellen sie das Video mit folgender Beschreibung auf TikTok: "Achtung: sofortiger Stimmungsboost #Covid19".
Schlechte Publicity und eine öffentliche Entschuldigung
Wie zu erwarten war, kommt dieses Video bei den Internetusern äußerst schlecht an. "Sie sagen, dass sie unsere Stimmung heben werden. Ich verstehe nicht so recht, inwiefern zerrissene Familien die Stimmung heben sollen." – Derartige Kommentare sind auf Twitter zu lesen. Die User sind empört: "Das ist vollkommen unmoralisch, davon wird mir übel." Oder: "Es ist nie gut, sich über den Tod lustig zu machen."
Das Video ist mittlerweile nicht mehr auf TikTok zu finden und ein Sprecher des Rettungsteams entschuldigt sich öffentlich: "Ein TikTok-Video, das von Mitgliedern eines unserer Teams gepostet wurde, geht durch die sozialen Netzwerke.
Darauf sieht man sie, wie sie völlig unprofessionell handeln. Wir entschuldigen uns für das Leid, das möglicherweise dadurch entstanden ist. Wir versichern Ihnen, dass wir diesen Zwischenfall sehr ernst nehmen und dass dieser intern geregelt werden wird."