Die Chancen sind verschwindend gering, so gering, dass sie beinahe nicht existent sind, und doch: In jedem Moment deines Lebens könntest du von einem Meteoriten getroffen werden. Das kann in einem völlig banalen Moment passieren: Beim Joggen, beim Einkaufen oder sogar während eines Mittagsschlafs. Definitiv ein Grund, paranoid zu werden.
Im Schlaf überrascht
Wir schreiben das Jahr 1954 in Alabama. Es ist die Zeit Kalten Krieges: Es sind weniger als zehn Jahre nach der Zündung der ersten Atombombe vergangen und das Gespenst des Atomkriegs geht um. In der Stadt Sylacauga im Zentrum des Bundesstaates hält Ann Hodges ein Nickerchen.
Es ist 14:46 Uhr, als sie auf die denkbar brutalste Weise geweckt wird: Während sie träumt, durchschlägt ein Meteorit mit ohrenbetäubendem Lärm das Dach ihres Hauses, prallt von einem Möbelstück ab und prallt in die linke Seite ihres Körpers.
Damit wurde Ann Hodges damit zur ersten (anerkannten) Person, die von einem Meteoriten getroffen wurde. Glücklicherweise war der Aufprall für sie nicht tödlich. Der Meteorit hinterließ bei ihr jedoch ein beachtliches Hämatom.
Ein ähnliches Phänomen ist auch einer Familie in New Jersey wiederfahren - ein Meteorit ist auf ihr Haus gestürzt und hat dort ein ganzes Zimmer verwüstet. Aber auch abgesehen von solch einschneidenden Ereignissen sorgen Meteoriten immer wieder für Furore - so etwa der Fund eines Meteoriten am Südpol oder auch ein Meteoritenregen über einer Kleinstadt, der die Bewohner:innen über Nacht reich gemacht hat.
Wahrscheinlichkeit von einem Meteoriten getroffen zu werden
Dabei stehen die Chancen, von einem Meteoriten getroffen zu werden, eigentlich sehr schlecht. Wie der Astronom Michael Reynolds sagt "Es ist wahrscheinlicher, dass Sie von einem Tornado, einem Blitz und einem Hurrikan gleichzeitig getroffen werden".
Ann Hodges hatte also extremes Pech - obwohl Meteoritenabstürze relativ häufig sind. Man schätzt, dass jedes Jahr 17.000 Meteoriten auf die Erde stürzen.
Der Meteorit, der Ann Hodges traf, soll aus der Abspaltung eines größeren Meteoriten entstanden sein, wobei der andere Teil in ein Feld stürzte. Nach einigen Rechtsstreitigkeiten konnte Ann Hodges den Teil des Meteoriten, der ihr schlaflose Nächte bereitete, zurückerhalten. Heute ist er im Alabama Museum of Natural History ausgestellt.
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Verwendete Quellen:
X: @HundredHistory
Smithsonian Magazine: "In 1954, an Extraterrestrial Bruiser Shocked This Alabama Woman"
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich