Der Mörder von George Floyd, Polizist Derek Chauvin, ist vorerst wieder auf freiem Fuß. Eine Behördensprecherin erklärt: "Ich kann bestätigen, dass er sich nicht mehr in unserem Gewahrsam befindet."
Am Mittwoch gegen 11 Uhr Ortszeit soll Chauvin, der sich wegen Mordes zweiten Grades vor Gericht verantworten muss, das Gefängnis verlassen haben. Die Hintergründe sind höchst mysteriös.
Mörder auf freiem Fuß dank Kaution in Rekordhöhe
Offenbar kann der Polizist auf wohlhabende Unterstützer zählen. Er ist gegen die Hinterlegung einer Kaution in Höhe von einer Millionen US-Dollar freigekommen. Woher hat er das ganze Geld?
Nun muss er sich, bis er im März des kommenden Jahres erstmals vor Gericht geführt wird, an die Regelungen der Kaution halten. Dazu zählt zum Beispiel, dass Chauvin jeder Kontakt zur Familie Floyd verboten ist - einschließlich über die Sozialen Medien.
Am 25. Mai kniet Derek Chauvin mehr als acht Minuten auf dem Nacken des Afroamerikaners George Floyd. Dieser beteuerte immer wieder, nicht atmen zu können - für Chauvin kein Grund, etwas Gewicht von seinem Nacken zu nehmen. Floyd verliert das Bewusstsein und verstirbt wenig später im Krankenhaus.
Bis zu 40 Jahre Gefängnis
Als Reaktion auf seinen Tod und die dazugehörigen Handy-Aufnahmen entfachen im ganzen Land Proteste und Unruhen. Derek Chauvin wird vom Polizeidienst suspendiert und wegen Mord zweiten Grades angeklagt. Auf den Polizisten können deshalb bis zu 40 Jahre Gefängnis zukommen. Auch seine drei Kollegen, die vor Ort waren, müssen sich vor Gericht wegen Beihilfe verantworten.
Wie es nun dazu kommen konnte, dass Chauvin die Monate bis zum Protestauftakt als freier Mann genießen darf, ist für viele unverständlich. Den noch immer anhaltenden Protesten wird es keinen Abbruch tun.