Ein kleiner Ort im Süden Mexikos macht derzeit mit einem ungewöhnlichen Brauch von sich reden: In einer feierlichen Zeremonie hat der Bürgermeister des Dorfes San Pedro Huamelula den Bund fürs Leben geschlossen.
Das Außergewöhnliche daran ist: Bei seiner Braut handelt es sich um ein Kaimanweibchen - ein alligatorähnliches Tier, das hauptsächlich in Sümpfen anzutreffen ist. Was seltsam anmutet, hat jedoch traditionelle Gründe, wie neben der BILD-Zeitung auch der Stern und die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichten.
Symbolische Bedeutung der Hochzeit
Die Eheschließung des Bürgermeisters mit einem Kaiman basiert auf einem Ritual, das seit nunmehr 230 Jahren praktiziert wird. Es geht auf den Friedensschluss zweier indigener Völker zurück, die ihren Konflikt seinerzeit durch eine Heirat beigelegt haben sollen. Der König der Chontal-Gruppe hat dabei die Prinzessin der Huave-Gruppe geehelicht.
Die Ehe zwischen Mann und Kaimanweibchen ist heute also mehr symbolisch zu verstehen - der Bürgermeister symbolisiert dabei den Chontal-König, während das Kaimanweibchen für die Prinzessin steht.
Wohlstand und Frieden für das Dorf
Des Weiteren soll die Hochzeit der beiden dem Dorf Wohlstand und Frieden bringen - beide Seiten werden durch die Vermählung mit "Mutter Erde" verbunden, wie der Chronist des Dorfes laut weiteren Angaben erklärt.
Für die Hochzeit ist das Kaimanweibchen sogar besonders hergerichtet worden - mit einem eigens zu diesem Zweck angefertigten Kleid inklusive Schleier. Wie es während der Feierlichkeiten um das Wohlbefinden des Tieres bestellt gewesen ist, bleibt fraglich.
Verwendete Quellen:
Stern: "Ungewöhnlicher Brauch: Küsschen für das Krokodil: Bürgermeister in Mexiko heiratet Kaimanweibchen"
Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Ritual für Glück & Wohlstand: Bürgermeister in Mexiko heiratet ein Krokodil"
BILD: "Das Tier trägt sogar einen Schleier: Bürgermeister heiratet Krokodil"