Das negative Kritik nicht immer gut aufgenommen wird, ist vorherzusehen. Doch die Reaktion eines eBay-Supervisors auf einen kritischen Newsletter, den ein Paar online veröffentlicht hat, ist an Abscheulichkeit kaum zu überbieten.
Ehemaliger eBay-Supervisor wegen Cyber-Stalking verurteilt
Philip Cooke wird überführt, den beiden Kritikern in drei minuziös geplanten Phasen das Leben zur Hölle gemacht zu haben. Dafür muss der 56-Jährige nun 18 Monate ins Gefängnis.
Das Gericht legt offen, wie der ehemalige eBay-Angestellte mit dem Cyber-Stalking vorgegangen ist. Aber Achtung: Es ist nichts für schwache Nerven! In der ersten Phase sendet Cooke verstörende Pakete an die Adresse des Paares. Diese beinhalten unter anderem lebende Kakerlaken, Tier-Fäkalien und blutverschmierte Masken.
Drohnachrichten an Kritiker
Im zweiten Schritt kontaktiert der Verurteilte das Paar gemeinsam mit sechs weiteren Komplizen - ebenfalls eBay-Mitarbeiter - auf Twitter. Es sind sowohl Beschwerden über den besagten Newsletter, als auch Drohnachrichten, sie würden bei ihnen zuhause vorbeikommen.
Richterin Allison Burroughs erklärt, diese Nachrichten seien "derartig geplant, dass sie immer beunruhigender werden, was darin gipfelt, dass die Privatadresse der Opfer veröffentlicht wird". Doch damit noch nicht genug!
In der dritten Phase veranlasst Cooke, dass das ohnehin schon schwer verstörte Paar Tag und Nacht unter Beobachtung gestellt wird. Daraufhin halten es die beiden nicht mehr aus und kontaktieren die Polizei. Das Cyber-Stalking hat ein Ende!
Wusste eBay Bescheid?
Kurz nach der Verurteilung distanziert sich eBay von den Taten des Ex-Supervisors. In einem offiziellen Statement entschuldigen sie sich bei den Betroffenen. Es heißt: "EBay entschuldigt sich und bedauert, dass sie diesen Vorfällen ausgesetzt waren. Es hält seine Mitarbeiter an hohe Verhaltens- und Ethikstandards und wird weiterhin geeignete Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass diese Standards eingehalten werden."
Es ist nicht das erste Mal, dass der Konzern öffentlich in die Kritik gerät. Zuletzt machte er Schlagzeilen als Ärzte begannen, Impftermine über den Online-Marktplatz zu versteigern. Was kommt als nächstes?