Ärzte eines Krankenhaus in Chicago schreiben Geschichte! Zum ersten Mal überhaupt führen sie erfolgreich eine doppelte Lungentransplantationen bei einem Covid-19-Patienten durch - und setzen ihm die Organe eines Spenders ein, der zuvor ebenfalls mit dem Virus infiziert war.
Erste COVID-zu-COVID-Lungentransplantation
Immer häufiger treten Fälle auf, bei denen der Zustand eines Corona-Betroffenen so schlimm ist, dass die Ärzte eine Transplantation der Lunge ernsthaft in Erwägung ziehen müssen. Auch dieser Frau geht es kurz nach der Entbindung nicht anders.
Doch auch bei einem medizinischen Helfer aus Illinois tritt dieser Notfall ein. Als der Mann wegen schwerer Symptome ins Krankenhaus eingeliefert wird, wartet seine Spender-Lunge bereits auf ihn.
Das Besondere daran: Der Spender war vor seinem Tod, der unabhängig von dem Virus eingetreten ist, auch an Covid-19 erkrankt. Dr. Ankit Bharat, der an dem historischen Eingriff beteiligt war, erklärt:
Dies ist ein Meilenstein für die Lungentransplantation. Bis heute haben 30 Millionen Amerikaner COVID-19 gehabt und viele von ihnen sind registrierte Organspender. Wenn wir "Nein" zu ihnen sagen, nur weil sie in der Vergangenheit COVID-19 hatten, werden wir den Spenderpool drastisch reduzieren.
Lungenbiopsie gibt grünes Licht
Um sich zu vergewissern, dass die Lunge keine Gefahr für ihren neuen "Wirt" darstellt, muss sie zunächst einige Tests durchlaufen. Unter anderem wird untersucht, ob sich noch Restbestände des Virus in den Flügeln befinden. Bharat fährt fort in seinen Erklärungen:
Wenn sowohl der Abstrich als auch die Lungenflüssigkeit virusfrei sind und die Lungenbiopsie bestätigt, dass die Lunge nicht dauerhaft geschädigt ist, können wir uns auf die Qualität der Spenderlunge verlassen.
Und das ist bei der besagten Spender-Lunge der Fall! Die Operation ist ein voller Erfolg und der Patient befindet sich bereits auf dem Weg der Besserung, wie das Krankenhaus stolz mitteilt.
Für die USA ist der Eingriff ein vielversprechender Weg, um die rasant steigenden Todeszahlen in Zusammenhang mit Corona wieder einzudämmen. Bislang wütet die Pandemie unkontrolliert weiter.