Die Untaten der Nazis während des Zweiten Weltkriegs sind der Gipfel der Monstrosität. Doch nur wenige von ihnen sind so gewalttätig und grausam wie die Taten der jungen KZ-Aufseherin Irma Grese.
Die Hyäne von Auschwitz
Manche Menschen glauben, dass man die Freundlichkeit oder Boshaftigkeit einer Person allein anhand ihrer Gesichtszüge erahnen kann. Diese Menschen haben Irma Grese noch nicht getroffen! Besessen von dem weiblichen Pendant der Hitlerjugend, dem Bund Deutscher Mädel, dem sie sich schon früh in ihrem Leben anschließt, schreibt Grese mit ihrer Grausamkeit und ihrem Sadismus Geschichte.
Denn während es allgemein bekannt ist, dass manche Nazis damals aus Anpassung oder Angst vor der Hierarchie grausame Befehle ausführen, foltert, schlägt und tötet Irma Grese aus Spaß an der Sache. Nachdem sie 1942 zur Ausbildung in das Konzentrationslager Ravensbrück geschickt wird, wird sie 1943 in das Lager Auschwitz versetzt und erhält dort die Stelle der Hauptaufseherin. Dort baut sie sich einen Ruf als Monster auf. Aber was hat sie getan, um den Spitznamen "Hyäne von Auschwitz" zu erhalten?
Eine Wärterin mit grenzenloser Grausamkeit
Irma läuft nie ohne ihre Peitsche und einen Gummiknüppel herum, mit dem sie ihre Gefangenen hemmungslos verprügelt. Sie wird oft in Begleitung eines Hundes beschrieben, dem sie befiehlt, die am meisten erschöpften Frauen im Lager anzugreifen.
Es wird auch berichtet, dass die durch ihre Peitsche verursachten Verletzungen Infektionen an den Brüsten ihrer Opfer verursachen. Irma Grese verlangt, dass verletzte Frauen mit einem nicht sterilisierten Messer und ohne Betäubung operiert werden. Die Wärterin verlangt, bei den Operationen anwesend zu sein, um sich an den Todesschreien ihrer Opfer zu ergötzen. Weitere Taten von noch extremerer Grausamkeit werden während ihres Prozesses enthüllt
Ein Monster mit dem Gesicht eines Engels
Nach Kriegsende wird Irma Grese von der britischen Armee gefangen genommen. Während ihres Prozesses zeigt sie angesichts des Leids der ehemaligen Gefangenen frech und erklärt: "Es war unsere Pflicht, die antisozialen Elemente auszurotten, um die Zukunft Deutschlands zu sichern".
Nach Abschluss des Prozesses wird sie schließlich zum Tod durch Erhängen verurteilt und ihr Urteil wird am 13. Dezember 1945 vollstreckt. Der Fall von Irma Grese fasziniert vor allem wegen der Diskrepanz zwischen ihrer Barbarei und der Sanftheit ihres Gesichts. Ihre Gesichtszüge, die nach dem damaligen Maßstab als schön gelten, bringen ihr weitere Spitznamen ein, wie "die schöne Bestie" oder "die Bestie von Belsen".
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Verwendete Quellen:
Slate: Au procès d'Irma Grese, gardienne de camp cruelle et rare femme nazie à avoir été jugée
radiofrance: Irma Grese, "la hyène d’Auschwitz"
radiofrance: Devenir un monstre
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich