Ein Beitrag auf Reddit zeigt das Bild eines großen schwarzen Grabsteins mit ungewöhnlicher Inschrift. Er enthält den Namen Emily E. Dodsworth: Ein Baby, dass 1910, im Alter von nur zwei Tagen gestorben ist sowie den Namen ihrer Zwillingsschwester Minnie, die erst 2011 das Zeitliche gesegnet hatte.
Eine scheinbar ungewöhnliche Entdeckung
Der User u/winooskiwinter, der den Beitrag bei Reddit erstellt hat, war eigentlich nur nach Kanada gereist, um die Gräber der Titanic-Opfer auf dem Fairview Lawn Cemetery in Halifax zu besuchen. Gegenüber Newsweek erzählt er:
Ich schlenderte ein wenig über den Friedhof und stieß auf den Stein der Schwestern. Ich fand das Ganze einfach sehr bewegend - also, dass zwei Namen und ihre Geburts- und Todesdaten so unmittelbar eine Geschichte erzählen können.
Dass die Leute davon fasziniert sind und dass seine Entdeckung nun im Internet viral geht, ist keine Überraschung. Aber eigentlich sind solche Fälle gar nicht so selten, wie allgemein angenommen.
Laut Aaron O'Neill, einem Experte für historische Daten, hatte die Sterblichkeitsrate von Kindern unter 5 Jahren im Jahr 1910, bei 206,92 Todesfällen pro tausend Geburten gelegen. Das bedeutet, dass über 20 Prozent der Kinder ihren fünften Geburtstag nicht erlebt haben.
Wer waren die beiden Schwestern?
Die Online-Datenbank Find a Grave zeigt, dass die Zwillinge am 10. November 1910 geboren wurden. Minnie Grace wurde 100 Jahre alt und ist am 8. Januar 2011 gestorben.
Sie wurde in Halifax geboren und hat jahrelang als Sekretärin in der West End United Baptist Church gearbeitet. Sie begleitete den Organisten bei regelmäßigen Gottesdiensten und anderen kirchlichen Veranstaltungen am Klavier.
Da Emily bereits zwei Tage nach ihrer Geburt gestorben war, lernten sich die beiden Zwillinge leider nie kennen. Alles was sie miteinander verbindet, ist ein Gedicht auf ihrem gemeinsam Grabstein:
Adieu liebes Kind, kurz war dein Aufenthalt. Nur kurz umgeschaut, dann abberufen.
Ein anderer Nutzer erinnert sich sogar daran Minnie persönlich gekannt zu haben und berichtet davon wie nett sie ihn immer behandelte, während ihrer Zeit als Sekretärin und Pianistin in der Kirche.
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