Wie auch viele andere Unternehmen, die auf Tourismus und Besuchszahlen angewiesen sind, haben Zoos stark mit den Maßnahmen infolge des Coronavirus zu kämpfen.
Eine Notlösung
Der Tierpark in Neumünster macht da keine Ausnahme, ihn hat es sogar besonders heftig erwischt. Kleine Unternehmen können Wirtschaftshilfen in Anspruch nehmen. Da der Tierpark jedoch zu einem Verband gehört, hat er keinen Anspruch auf diese Hilfsgelder.
Wir bekommen keine städtischen Gelder, und alles, was wir bis dato an Landesgeldern beantragt haben, ist noch nicht eingetroffen bei uns. Wir überleben aktuell nur durch Spendengelder.
Wenn man bedenkt, dass die Verpflegung unterschiedlicher Tiere bei zwischen 5 und 20 Euro pro Tag liegt und der Tierpark Neumünster 130 unterschiedliche Tierarten beherbergt, kann man sich vorstellen, dass die Verpflegung für all die hungrigen Mäuler kein Leichtes ist.
Es steht schon fest, wer als erster gehen muss
Verena Caspari vom Tierpark Neumünster erklärt, dass es sich dabei auf keinen Fall um eine ideale oder nachhaltige Lösung handle:
Doch wenn - und das ist wirklich der aller worst, worst case - wenn ich kein Geld mehr habe, Futter zu kaufen, oder wenn es passieren sollte, dass mein Futterlieferant aufgrund neuer Restriktionen nicht mehr liefern kann, dann würde ich Tiere schlachten, um andere Tiere zu füttern.
Für Tierpfleger sicherlich keine leichte Entscheidung. Caspari zufolge wurde bereits festgelegt, welche Tiere als erstes an andere verfüttert werden müssten. Dazu wurde wohl berücksichtigt, wie viele Besucherzahlen jedes Tier bringt aber auch die Menge an Futter, die es zum Überleben braucht.