Nach monatelangen Verhandlungen stimmt das US-amerikanische Parlament am 21. Dezember in allerletzter Minute für ein Rettungspaket über 900 Milliarden Dollar zur Unterstützung der amerikanischen Wirtschaft ab.
Mit dieser stolzen Summe soll Haushalten und Unternehmen geholfen werden, die besonders stark von der Gesundheitskrise betroffen sind. Das einzige Problem: Donald Trump ist dagegen. Tagelang weigert er sich zu unterschreiben, sollten die Hilfsgelder für die US-Bürger nicht angehoben werden.
"Gibt den Bürgern Geld!"
In einem Video auf Twitter verkündet der Milliardär am vergangenen Dienstag seine Forderung:
Ich verlange vom Kongress, diesen Gesetzespaket anzupassen und die lächerlich geringe Summe von 600 Dollar auf 2.000 Dollar oder 4.000 Dollar für Paare zu erhöhen (...) Außerdem verlange ich vom Kongress, die verschwenderischen und unnötigen Ausgaben aus diesem Gesetz zu streichen.
In seinen Augen ist das Corona-Hilfsprogramm eine "Schande" oder gar ein "Witz". So enthalte der Entwurf verschwenderische Teile, die große Summen für andere Staaten, Lobbyisten und Einzelgruppen vorsehe, anstatt das eigene Volk zu unterstützen. Denn nicht die Amerikaner sondern China trage die Schuld.
Weiterhin im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit
Und genau dort liegt das Problem. Denn dieses von den Amerikanern sehnlichst erwartete Hilfspaket erfordert die Unterschrift des Präsidenten. Und mangels seiner Zustimmung würden rund 14 Millionen Amerikaner ihre Arbeitslosenunterstützung verlieren, wie Brookings Institute erklärt.
Doch Donald Trump bleibt bis zum letzten Moment stur. Aktuell verbringt er seinen Weihnachtsurlaub auf seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida, nicht weit von dem neuen zu Hause seiner Tochter Ivanka entfernt.
Während die Demokraten dazu bereit waren die Hilfen zu erhöhen, blieben die Republikaner jedoch konsequent. Und wie die Huffington Post berichtete, hängt an dieser Entscheidung ein gewaltiger Rattenschwanz.
Sinneswandel auf dem Golfplatz
So reist der republikanische Senator Lindsey Graham schließlich nach Florida, wo er sich zu Trump auf den Golfplatz gesellt. Nach der tagelangen Blockade, gelingt es ihm schließlich Trump zu beschwichtigen.
Trump lenkt ein und unterschreibt am Sonntagabend, zwei Tage nach der Golfpartie, das Hilfspaket. Es scheint, dass der Präsident auf dem Golfplatz besonders empfänglich ist. Am vergangenen Montag erzählt der Senator hierzu in einem Interview:
Wir schlugen einen Ball, tätigten einen Anruf. Ein Schuss, ein Anruf. Schlugen einen Ball und sprachen darüber, was ein guter Deal wäre. Es war ein außerordentlich intensiver Weihnachtstag.
Sein plötzlicher Sinneswandel geht wohl nicht nur von dem wachsenden Druck aus den eigenen Reihen, sondern auch von der drohenden Gefahr eines Shutdowns aus. Denn wäre es zu einem Stillstand gekommen, so hätte Trump noch in den letzten Tagen seiner Amtszeit ein großes Chaos angerichtet.