Was klingt wie ein schlechter Aprilscherz könnte bitterer Ernst sein: In Graz wird gerade gegen eine Neurochirurgin und weiteres ärztliches Personal ermittelt, denn: Es besteht die Gefahr, dass die Frau ihre minderjährige Tochter an Operationen teilnehmen ließ. Und zwar nicht nur als Zuschauerin.
Anonymer Hinweis: Polizei ermittelt gegen Chirurgin des Universitätsklinikum Graz
Wie unter anderem die Kleine Zeitung berichtet, soll sich der Vorfall bereits Anfang des Jahres zugetragen haben. Die Behörden hätten jedoch erst kürzlich einen entsprechenden Hinweis erhalten, wie Hans-Jörg Bacher von der Staatsanwaltschaft Graz erklärt.
Jetzt wird gegen die Chirurgin ermittelt. Es soll geprüft werden, ob sie tatsächlich ihre Tochter mit-operieren ließ – und wer noch daran beteiligt war:
Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, könnte das ein Tatbestand der schweren Körperverletzung sein. [...] Es wird gerade untersucht, wer noch davon gewusst hat und bei der OP dabei war, diese Personen laufen aktuell noch als unbekannte Beschuldigte.
Uniklinikum Graz reagiert: Mitarbeiter werden freigestellt
Auch das Krankenhaus, in dem die Ärztin arbeitet, beteuert, lange nicht davon unterrichtet worden zu sein, was sich Anfang des Jahres zugetragen haben soll. Sobald man davon hörte, habe man aber sofort reagiert und neben der Chirurgin auch die mutmaßlich beteiligten Mitarbeiter:innen (vorübergehend) freigestellt, bis alles geklärt ist:
Bis zur Dienstfreistellung hat es in den Befragungen der Mitarbeitenden keinen Hinweis darauf gegeben, dass die Tochter der Operateurin am OP-Geschehen teilgenommen hat.
Außerdem sei der Eingriff, an dem die 13-Jährige laut anonymem Tipp beteiligt gewesen sein soll, ohne Komplikationen verlaufen. Zudem habe es lange keine konkreten Hinweise darauf gegeben, dass der Teenager tatsächlich eingegriffen haben soll.
Erst kürzlich hätten sich dann Aussagen plötzlich doch in Teilen widersprochen. Was dann wiederum zur Freistellung von zwei Mitarbeiter:innen aus dem Team der Chirurgin führte.
Fall in Österreich kein Einzelfall kurioser Chirurgie-Zwischenfälle
So wahnwitzig diese Nachrichten aus Österreich auch klingen mögen – ein Einzelfall kurioser OP-Saal-Geschichten sind sie leider nicht. In Großbritannien wurde ein Chirurg mittlerweile sogar aus dem Ärzteregister gestrichen und verlor seine Zulassung, weil er seine Patient:innen mit seinen Initialen gebrandmarkt hatte.
Doch auch Berichte von skurrilen Nahtoderfahrungen oder von seltsamen Funden von Fremdkörpern bei den Patient:innen häufen sich. Da kann man sich nur wundern, ob das schon immer so war und man es vorher einfach nur nicht mitbekommen hatte. Oder ob das tatsächlich eine Art makabrer Trend ist.
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Verwendete Quelle:
Kleine Zeitung: 13-JÄHRIGE IM OP? Schwere Vorwürfe gegen Neurochirurgin des Universitätsklinikums Graz