Man könnte allgemein annehmen, dass es keines großen Kunststücks bedarf, eine Person für tot zu erklären. Doch sowohl die Ärzte in der Haftanstalt als auch ein Forensiker bescheinigen 2018 das Ableben eines damals 29-jährigen Insassen - mit schweren Folgen.
Fehldiagnose Tod
Auf einer Bahre des forensischen Instituts in Oviedo erwacht der Mann laut Welt schließlich aus seiner angeblichen Leichenstarre. Er war dort für eine Autopsie hingebracht worden, schon mit Markierungen für die Skalpellschnitte auf der Haut.
Dort hört der Gerichtsmediziner Geräusche aus dem Leichensack und öffnet ihn, woraufhin sich ihm die Arme des Insassen entgegenstrecken. Jiménez wird sofort an einen Beatmungsapparat angeschlossen.
Wie kommt es zu dieser Diagnose?
Womöglich habe der Vater von fünf Kindern, der wegen Eisenschrottraub saß, Barbiturate oder Schlafmittel geschluckt und ist danach in ein Koma gefallen. Wie er an die Medikamente gekommen sein soll, ist jedoch unklar. Vielleicht hatte er infolge seiner Epilepsieerkrankung Zugang zu den Präparaten.
Eine andere Erklärung ist, dass er an der schizophrenen Erkrankung Katalepsie leidet, bei der die Körperfunktionen bis auf ein Minimum heruntergefahren werden und sogar erfahrene Ärzt:innen täuschen können.
Die Familie des jungen Mannes rückt ebenfalls das Rassismusmotiv in den Vordergrund. Ein Cousin von Jiménez, der ebenfalls schon im Gefängnis war, beklagt sich über die nachlässige Behandlung, die ihm aufgrund seiner ethnischen Zugehörigkeit dort zuteilgeworden war.
Das Gefängnis weist alle Anklagen von sich, doch bisher konnte die Ursache der Fehldiagnose noch nicht festgelegt werden.
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