Ein kompetenter Historiker hat einen Brief aus dem Jahr 1944 entschlüsselt, der 1980 aus dem Konzentrationslager Auschwitz geborgen wurde, das sich im heutigen Polen befindet.
Eine unglaubliche Entdeckung
Marcel Nadjari war 1944 in Auschwitz inhaftiert. Als Tribut an die Grausamkeiten, denen die Häftlinge ausgesetzt waren, schrieb er einen Brief an seine Nachkommen, den er dann vergrub, um ihn vor den Deutschen zu schützen.
Nadjaris Brief wird sechsunddreißig Jahre später von einem polnischen Studenten entdeckt, der an Ausgrabungen in der Nähe des Konzentrationslagers teilnimmt. Der unleserliche Brief wird von Pavel Polian entschlüsselt, einem sehr erfahrenen Historiker, der 90 % des Inhalts deuten konnte.
Ein bewegendes Zeugnis
Auf den 13 Seiten erzählt Nadjari von seinen Eltern und seiner Schwester, die beide nach Auschwitz geschickt wurden und die er nie wieder sehen sollte. Auch er wurde im April 1944 im selben Konzentrationslager inhaftiert, aber er wurde dem "Sonderkommando" zugeteilt.
Das "Sonderkommando" war eine Gruppe jüdischer Häftlinge, die die Aufgabe hatten, die Gaskammern zu leeren, den Toten die Haare und Goldzähne zu entfernen und dann ihre Leichen zu verbrennen.
Laut The Times of Israel erklärt Nadjari, der Zeuge dieser Tragödien war, wie folgt:
Unsere Aufgabe war es, sie zu empfangen, denn die meisten von ihnen wussten nicht, was sie erwartete. Sobald sie nackt waren, gingen sie in die Todeskammer, in der die Deutschen angeblich Duschen installiert hatten. Mit einem Peitschenhieb zwangen wir sie, sich wie Sardinen in einem Glas zu nähern, und dann schlossen wir die Türen hermetisch.
Am 31. Juli 1971 starb Marcel Nadjari in New York im Alter von 54 Jahren.