Aus Ärzteregister gestrichen: Chirurg hatte seine Patienten gebrandmarkt

In England wurde einem Arzt die Zulassung entzogen, weil er sich auf Organen seiner Patient:innen verewigt hatte.

Englang, Chirurg hinterließ Initialen auf Patienten, Körperverletzung, Suspendierung, Zulassung gestrichen, Dr. Simon Bramhall
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Englang, Chirurg hinterließ Initialen auf Patienten, Körperverletzung, Suspendierung, Zulassung gestrichen, Dr. Simon Bramhall

Dieser Fall aus England sorgt international für Aufsehen: Ein Chirurg hinterließ nach Operationen Zeichen auf seinen Patienten. Daraufhin wurde ihm die Zulassung entzogen und er wurde aus dem Ärzteregister gestrichen.

Patienten gebrandmarkt: Britischer Top-Chirurg wurde suspendiert

Dr. Simon Bramhall, ein zuvor anerkannter britischer Chirurg muss seinen Kittel nun endgültig an den Nagel hängen. Er war ein Experte für Organtransplantationen – bis bekannt wurde, dass seine "berufliche Arroganz von einem solchen Ausmaß [war], dass sie zu kriminellem Verhalten führte."

Denn 2017 kam heraus, dass Bramhall in mindestens drei Fällen seine Initialen auf den transplantierten Lebern seiner Patient:innen hinterlassen hatte. Daraufhin wurde er 2020 vom Dienst suspendiert. Zunächst für fünf Monate.

Daraufhin verließ er sein Krankenhaus und praktizierte später woanders. Bis er 2022 schließlich, nach erneuter Prüfung, seine Zulassung für immer verlor – zumindest im Vereinten Königreich.

Arzt bekannte sich schuldig – und musste Strafe zahlen

Bramhall musste sich deswegen auch vor Gericht verantworten, wegen zwei Fällen aus dem Jahr 2013. Da eine Transplantation missglückte, musste ein Kollege eine weitere Operation durchführen. Dabei entdeckte er die eingeritzten Initialen Bramhalls und meldete dies. Allerdings erst einige Monate später.

Grund für die Anklage war schließlich, dass der Fall durch die Presse ging und die betroffene Patientin daraufhin traumatisiert war. Bramhall bekannte sich schuldig. Seine Strafe – neben der Suspendierung: eine Haftstrafe samt gemeinnütziger Arbeit sowie eine Geldstrafe von umgerechnet fast 12 000 Euro.

Bramhall war einer der wenigen Experten, hatte eine steile Karriere hingelegt

Zwei Fragen blieben aber nach wie vor offen: Zum einen, warum der Chirurg das getan und damit seine Karriere derart gefährdet hatte. Immerhin war er einer der wenigen Spezialist:innen in Sachen Lebertransplantation und hatte schon einige Preise und Ehrungen erhalten.

Zum anderen stellte sich die Frage, wie er es geschafft hatte, in einem gut ausgeleuchteten Operationssaal voller Menschen augenscheinlich unbemerkt seine Initialen in das Spenderorgan für seine Patient:innen einzubrennen.

Zwar gaben im Nachhinein ein, zwei Kolleg:innen zu Protokoll, dass sie etwas in der Art bemerkt haben wollen. Aber bis zum Zeitpunkt des Gerichtsprozesses hatte nie jemand entsprechende Vorfälle beim Queen Elizabeth Hospital Birmingham (QEHB), Bramhalls damaligem Arbeitsplatz, gemeldet.

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Verwendete Quellen:

The Guardian: ‘I know someone who played noughts and crosses on one’: meet the top surgeon who burned his initials on a patient’s liver

BBC: Liver-branding surgeon Simon Bramhall struck off medical register

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