Ärzte sind nicht immer unsere Helden in weiß - ob sich einer als Hochstapler operativ an den Körpern ahnungsloser Patienten vergreift, oder selbst wenn sie mit ihrem Wissen an ihre Grenzen gelangen: Mediziner sind auch nur Menschen, die mitunter Fehler machen. Wie frustrierend das sein kann, hat Melanie Schickedanz aus der Nähe von Frankfurt am Main am eigenen Leib erfahren müssen.
Seit 2004 chronisch müde
Seit einem Fieberschub im Jahre 2004 ist Melanie Schickedanz aus Neu-Isenburg nahe Frankfurt am Main chronisch erschöpft. Weil sie sich ihren Zustand nicht erklären kann, sucht sie Rat bei verschiedenen Ärzten - keiner kann ihr jedoch helfen.
2008 folgt endlich die Diagnose
2008 erfolgt schließlich der richtige Befund: Melanie Schickedanz leidet an Myalgischer Enzephalomyelitis (ME), auch chronisches Erschöpfungssyndrom genannt. Dabei handelt es sich jedoch nicht um Müdigkeit, sondern um eine schwere neuroimmunologische Erkrankung.
Auch wenn die Erleichterung darüber groß ist, sich die Krankheit nicht eingebildet zu haben, folgt sogleich die Ernüchterung: Die Erkrankung ist nicht heilbar.
ME-Betroffene sind dermaßen erschöpft, dass ein normales Leben kaum möglich ist. Das Nerven- und das Immunsystem sowie auch der Hormonhaushalt sind bei einer Myalgischen Enzephalomyelitis fehlreguliert. Da die Auslöser nicht bekannt sind, können nur die Symptome der Erkrankung behandelt werden.
Schwere Form von ME
Melanie Schickedanz leidet an einer schweren Form von ME, ihr chronischer Erschöpfungszustand ist so schwerwiegend, dass sie seit 2010 ans Bett gefesselt ist.
Jeden Tag stelle sie ihre fehlende körperliche Kraft vor eine schwere Herausforderung, sogar die paar Schritte bis ins Badezimmer machen der 39-Jährigen schwer zu schaffen. Per E-Mail erklärt Schickedanz dem Portal op-online: "Besuch ist für mich zu anstrengend, telefonieren ist mir seit Jahren nicht mehr möglich."