Dieses Kind, dessen Name in dem Artikel der medizinischen Fachzeitschrift New England Journal of Medicine nicht genannt wird, muss operiert werden, weil sich eine Zecke in seinem Trommelfell befindet. Der kleine Junge klagt jedoch nicht über besondere Schmerzen.
Das Trommelfell ist bewohnt
Als er seinen Eltern berichtet, dass er ein Summen in seinem rechten Ohr hört, sind sie besorgt. Sie bringen ihren Sohn sofort zu Dr. Erik Waldman, Leiter der Abteilung für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in das New Haven Krankenhaus. Der Arzt entdeckt dann mit Erstaunen, dass eine Zecke im Trommelfell des Jungen steckt, während letzteres Anzeichen einer Entzündung aufweist.
Es ist unmöglich, die Zecke ohne Operation zu entfernen, da sich das Insekt besonders gut am Ohr des Kindes festgebissen hat. Die Zecke ist zum Zeitpunkt der Untersuchung jedoch schon nicht mehr am Leben, hat aber eine Entzündung verursacht, die die Einnahme von Antibiotika zur Vermeidung von Infektionen erfordert.
Notwendige OP
Dr. David Kasle, ein HNO-Arzt im Krankenhaus Yale New Haven, der den Jungen behandelt hat, ist schockiert über den seltsamen Fund. Er sagt, dass er so etwas noch nie gesehen habe und erklärt dann, woher das Summen kommt.
Je dichter der Ton am Trommelfell produziert wird, desto lauter wird er vom Hörer wahrgenommen. Je mehr sich das Insekt dem Trommelfell genähert hat, desto lauter hat es der Junge gehört.
Das Kind wird operiert, um von der Zecke befreit zu werden. Die Ärzte benutzen dazu ein kleines Instrument, das wie ein Haken gebogen ist und die tote Zecke herausziehen kann.
Nach der OP wird die Art bestimmt und es handelt sich ein Exemplar der Dermacentor variabilis, einer Zeckenart, die überwiegend in den USA und bei Hunden verbreitet ist.
Einen Monat später hat sich der Junge von den Strapazen erholt und hat keine Schäden am Trommelfell davongetragen. Auch Borreliose hat der Junge zum Glück nicht bekommen. Allein in Deutschland werden jährlich zwischen 50.000 und 100.000 Zeckenstiche registriert.