Ein Junge aus Paris leidet an ADCY5-bedingter Dyskinesie, einer Krankheit, die sich durch Zuckungen und unkontrollierte Bewegungen am ganzen Körper äußert. Als seine Eltern mit ihm zu den Ärzt:innen gehen, trauen sie ihren Ohren nicht, was diese ihrem Sohn verschreiben, wie die Dailymail berichtet.
Eine seltene Krankheit
ADCY5-bedingte Dyskinesie ist eine äußert seltene Krankheit, es gibt gerade mal rund 400 Menschen auf der Welt, bei denen die Erkrankung diagnostiziert wurde. Der Auslöser der Krankheit ist jedoch nach Angaben der "National Institutes of Health" bisher weiterhin unbekannt.
Auch ein 11-jähriger Junge aus Paris leidet an der Krankheit, die sich in unkontrollierten Bewegungen äußert. Zu diesen Bewegungen gehören Rucken, Zucken, Zittern, wovon Gesicht, Hals, Arme und Beine betroffen sein können.
Ärzt:innen verschreiben Kaffee
Im Falle des Jungen sind die Symptome derart ausgeprägt, dass er, seit er drei Jahre alt ist, unkontrollierte Bewegungen ausführt, die von wenigen Sekunden bis zu zehn Minuten dauern und mittlerweile etwa 30 Mal am Tag auftauchen. Zeitweise sind die Anfälle derart heftig, dass der Junge kaum noch laufen, geschweige denn andere Aktivitäten wie Fahrrad fahren ausführen kann.
Seine Eltern suchen andere Ärzt:innen auf, welche dem Kind Kaffee verschreiben. Die Mediziner arbeiten sich mit der Dosis schrittweise von einer Tasse auf fast drei Tassen täglich hoch. Obwohl es bisher keine erforschte Behandlung für ADCY5-bedingte Dyskinesien gibt, ist bekannt, dass Koffein eine entspannende Wirkung auf Muskeln hat.
Koffein als Schlüssel zur Wirkung
Der Junge trinkt also auf Rat der Ärzt:innen jeden Morgen eine Tasse Espresso, die etwa 100 Milligramm Koffein enthält. Und es hilft: Eine Tasse stoppt das Zittern für bis zu sieben Stunden, während eine zweite Tasse am Nachmittag und eine halbe Tasse am Abend es fast vollständig stoppt.
Als seine Eltern versehentlich koffeinfreien Kaffee kaufen, kehrten die Zuckungen und das Zittern des Jungen mit voller Wucht zurück. Seine Mutter und sein Vater bemerkten den Fehler vier Tage später und kaufen sofort koffeinhaltigen Kaffee, was schließlich dazu führt, dass seine Dyskinesie-Episoden wieder verschwinden.
Angesichts dieser starken Argumente und unserer Erfahrungen mit unseren Patienten glauben wir, dass Koffein eine wirksame Behandlung für andere mit ADCY5-bedingter Dyskinesie sein kann und bei allen Patienten in Betracht gezogen werden sollte.