Bevor er beim DFB anfängt, durchläuft Stefan Kuntz mehrere Trainerstationen: In Neunkirchen wird er allerdings im Jahr 2000 entlassen, beim KSC muss er 2002 seinen Hut nehmen und 2003 folgen dann Entlassungen in Mannheim und Ahlen. Die vielen Niederschläge steckt der ehemalige Stürmer nicht gut weg und so kommt es, dass er psychologische Hilfe in Anspruch nehmen muss.
Mangel an Anerkennung
Eine Mentaltrainerin hilft dem Trainer laut Bild dabei, "sein enormes Verlangen nach Anerkennung in den Griff zu kriegen." Kuntz beschreibt die Technik, die ihm in schlechten Zeiten hilft, mit folgenden Worten:
Ich schließe die Augen, stelle mir vor, dass ich an einem tollen Platz bin. Ob das eine Berghütte ist oder am Strand – jeder wie er will. Dann soll ich mir den kleinen Stefan vorstellen, der zu mir – dem großen Stefan – kommt, der offensichtlich dieses Anerkennungsproblem hat und dann soll ich, also der große Stefan, den kleinen in den Arm nehmen. Das funktioniert.
Anerkennung als Spieler
In seiner aktiven Zeit scheint es einfacher für den 57-Jährigen gewesen zu sein, Anerkennung zu finden. Diese habe er immer dann gespürt, wenn er ein Tor für seine Mannschaft erzielen konnte und das Lob der Fans auf dem Fuße folgte:
Wenn du dich vor die Kurve stellst, und alle jubeln dir zu – das kannst du nicht kaufen. Ich hatte nie genug davon.
Auch seine Frau sei ihm in der schwierigen Zeit eine große Stütze gewesen. Als es so weit ist, dass der ehemalige Fußballspieler wegen des Haushalts beginnt, herumzunörgeln, findet Frau Sabine klare Worte: "Mein Freund, du musst einen Ersatz für geschossene Tore finden."
Bei dem Trainier scheint es zu klicken und seitdem scheint es ihm wieder besser zu gehen. Wir denken, der Sieg der Jungs vor zwei Jahren hat vielleicht auch ein bisschen dazu beigetragen. Ohne guten Trainer keine gute Mannschaft.