Gerhard Schröder sieht sich wegen seiner Rolle als Russlands Fürsprecher massiver Kritik ausgesetzt. Das Wall Street Journal stellt in einem Beitrag die Frage, warum gegen Schröder nicht eigentlich auch Sanktionen verhängt werden. Er sei schließlich „der wichtigste Oligarch Putins“. Für den CDU-Außenexperten Elmar Brok ist es „ein Skandal, dass ein ehemaliger Bundeskanzler jetzt die Interessen von Putin vertritt.“ Er wundere sich zudem darüber, dass dies „bislang noch ohne Konsequenzen in der öffentlichen Diskussion geblieben ist.“
Auch Cem Özdemir von den Grünen äußert sich kritisch über den Altkanzler: „Ein Ex-Kanzler hat auf der Payroll eines autoritären Herrschers wie Putin nichts verloren. Putin will Europa spalten und schwächen, lässt Wahlen manipulieren und hält Teile der Ukraine völkerrechtswidrig besetzt. Die SPD sollte klarmachen, dass Schröder nicht mehr für sie spricht. Wer Schröder bucht, muss wissen, dass er ein Putin-Sprachrohr bekommt.“
Der ukrainische Außenminister Pavlo Klimkin machte derweil unmissverständlich klar, dass es wichtig sei, auch für diejenigen, die im Ausland Russlands Projekte vorantreiben, Sanktionen zu verhängen: „Gerhard Schröder ist für Putin weltweit der wichtigste Lobbyist. Es sollte deshalb geprüft werden, wie die EU hier handeln kann.“
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