Es sind tragische Bilder, die uns dank des Aktivisten Osman Salih aus dem Sudan erreichen. Die ausgemergelten Tiere, die auf den Bildern zu sehen sind, haben mit dem König des Dschungels nichts mehr gemein. Eine Löwin ist bereits verhungert, die anderen Tiere auf zwei Drittel ihres Körpergewichts abgemagert.
Was ist passiert?
Wie durch die Petition Save the Lions (#SudanAnimalRescue) von Osman Salih bekannt wurde, leiden Zootiere im Sudan unter der politischen und ökonomischen Krise des Landes. Eine Situation, die durch die anhaltende Dürre noch verschlimmert wird. Es herrscht Knappheit an Wasser und Lebensmitteln.
Gegenüber AFP erklärt der Zoo-Manager des Al-Qureshi Parks, dass für die Tiere kein Futter mehr vorhanden sei. Zwar würden die Mitarbeiter des Zoos von Zeit zu Zeit das Futter aus der eigenen Tasche bezahlen, doch das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Tierschutzorganisation reist in die Konfliktzone
Wie an den Bildern unschwer zu erkennen ist, ist dies nicht mal annähernd genügend Nahrung für die Tiere, deren Art, laut der Weltnaturschutzunion International Union for Conservation of Nature (IUCN), bereits als gefährdete Spezies gilt.
Um den Tieren nun bestmöglich zu helfen, hat die Tierschutzorganisation den Leiter der Notfallmission, Amir Khalil, und sein Team in den Sudan geschickt. Wie Four Paws auf Instagram berichtet, ist das Team gestern dort eingetroffen und hat einen ersten Blick auf die Tiere geworfen.
Kampf gegen die Zeit
Die ersten Eindrücke, die das Team sammeln konnten, sind schockierend. In ihrem aktuellem Post beschreibt die Organisation, was das Team vor Ort vorgefunden hat. So seien die Lebensbedingungen der Tiere entsetzlich.
Sie haben nur wenig Platz, um sich zu bewegen und zu viele Tiere drängen sich in dem zu kleinen Gehege: vier Löwen, jeweils ein weiblich-männliches Paar und zwei Hyänen, ebenfalls ein Männchen und ein Weibchen. Four Paws schreibt über den Zustand der Tiere:
Zwei der Löwen sind in einem sehr kritischen Zustand. Der männliche Löwe ist sehr abgemagert und humpelt mit dem vorderen rechten Glied, die Löwin ist sogar in einem schlechteren Zustand. Sie ist dehydriert, unterernährt, hat fast keine Muskeln und wiegt nur ein Drittel des normalen Körpergewichts für einen Löwen
Trotzdem die Chancen schlecht stehen, die normalerweise so majestätischen Tiere zu retten, setzt das Team alles daran, die Löwen und Hyänen zu retten. So werden die Tierärzte heute mit einer Rehydrierungstherapie beginnen und alles versuchen, das Leben der Tiere zu retten.