Das Versagen der Stadt Hannover
Die Stadt Hannover hat bereits eingestanden, dass die tödlichen Hundeattacken verhindert werden können. Ein Stadtrat bestätigte öffentlich, dass lagen 2011 "eindeutige Anhaltspunkte für gesteigerte Aggressivität des Hundes und mangelnde Eignung des Eigners" vorlagen. Chico hätte überprüft und dem Halter entzogen werden müssen. Zwar gab es schon eine solche Entscheidung, aber sie sei aus unerklärbaren Gründen nicht umgesetzt worden. Es handele sich um ein gravierendes Versäumnis, dessen rechtliche Konsequenzen man gegenüber Mitarbeitern prüfe.
Online-Petition zeigt Wirkung
Der Fall Chico sorgte bundesweit Aufsehen, da eine Online-Petition "Lasst Chico leben" gestartet wurde, die bereits mehr als 265.000 Menschen unterschrieben haben. Infolgedessen wurde das Tier erneut untersucht. Die Stadt entschied sich dazu, einen entsprechenden Vorschlag des Tierschutzvereins Hannover anzunehmen. Dessen Geschäftsführer sagte gegenüber NDR 1 Niedersachsen: "Es verletzt das Rechtsempfinden vieler Menschen, wenn an dem Hund die Todesstrafe vollstreckt werde."
Wie geht es weiter? Wesenstest für Chico
Dem Hund selbst geht es "soweit gut", sagte Christiane Mehl von der Veterinärbehörde. Er habe allerdings eine "schmerzhafte Umfangsvermehrung am Kiefer", bei der es sich um einen Tumor handeln könnte, und werde medikamentös behandelt. Am 11.4. soll Chico ein weiteres Mal in Augenschein genommen werden. Eine Gutachterin der Tierärztlichen Hochschule Hannover soll dann einen Wesenstest bei Chico durchführen.