Es war der große Schockmoment der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft: Während des Spiels gegen Finnland bricht der dänische Nationalspieler Christian Eriksen plötzlich auf dem Feld zusammen. Er muss von den Sanitätern vor Ort wiederbelebt werden.
Comeback mit Defibrillator verboten
Im Krankenhaus wird Eriksen dann später ein Defibrillator eingesetzt, um sicherzustellen, dass das Herz des Fußballprofis nicht wieder aussetzt. Diese Maßnahme steht einer Rückkehr auf den Platz grundsätzlich nicht im Weg. Spielen könnte der 29-Jährige damit schon bald wieder. Doch etwas anderes macht seinem Comeback einen Strich durch die Rechnung.
Eriksen steht zurzeit bei Inter Mailand unter Vertrag. Mit dem Defibrillator in seinem Körper wird er allerdings nicht für den italienischen Erstligisten auflaufen dürfen. In Italien ist es weder Amateuren noch Profis erlaubt an Spielen teilzunehmen, wenn sie Herzanomalien aufweisen. Ein Comeback ist unter den aktuellen Umständen also undenkbar. Ein Mitglied des Fußballverbandes erklärt, wie Eriksen zurück in die Liga kommen könnte:
Wenn der Spieler den Defibrillator entfernen lässt und damit bestätigt, dass die Pathologie behoben werden kann, dann kann er wieder für Inter spielen.
Eriksen vor Karrierenede?
Bislang ist noch unklar, ob dies das vorzeitige Karriereende für Eriksen bedeutet. Der Däne hat sich bislang nicht zu den neuesten Erkenntnissen geäußert. Zwar bedeutet die Regel, dass er zunächst nicht mehr für Inter spielen darf, doch der italienische Verband hat gute Gründe, warum sie überhaupt eingeführt worden ist.
Kardiologe Dr. Scott Murray erklärt: "Sie machen das schon lange, seit über 20 Jahren, und sie haben die Sterberate durch Herzstillstände im Sport von über drei Prozent auf unter ein Prozent gesenkt." In Italien werden wir Eriksen also vermutlich nicht mehr sehen. Vielleicht kommt für ihn ja ein Verein im Ausland in Frage?