Eine patriotische Tat, die nicht jeden entzückt. In Frankreich hat eine Familie ihr Haus in den französischen Nationalfarben gestrichen, nachdem die Nationalmannschaft die WM im Juli gewonnen hat. Die Idee hatten der Familienvater Bruno Antoniotti und sein 15-jähriger Sohn Kilian. Beide sind große Fußballfans. Und auch wenn Nachbarn und Passanten die Idee schätzen: Das Bürgermeisteramt forderte von der Familie, die Farben zu entfernen.
„Es hört nicht auf. Passanten schießen Fotos, frontal und von der Seite. Autofahrer machen die Warnblinkanlage an und bleiben stehen. Auch Züge fahren langsam, damit die Insassen einen Blick auf das Haus werfen können. Doch nie hat jemand bei uns geklingelt, um sich zu beschweren“, erklärt Fanny, die Mutter der Familie. Der neue Look - auch zwei Sterne schmücken übrigens die Fassade, stellvertretend für die beiden WM-Titel - hat das Haus zum Hingucker in ihrem Viertel gemacht.
„Die Farben können nicht so bleiben“
Anfangs verfolgt das Bürgermeisteramt das Projekt noch „wohlwollend“. Doch nach einigen Monaten schlagen die Behörden neue Töne an. „Auch wenn viele Bewohner ihre Idee schätzen, muss ich Sie darauf hinweisen, dass die Farben so nicht bleiben können“, erklärte eine Mitarbeiter der Familie Anfang Oktober. Der Grund: Die neuen Farben verändern das Erscheinungsbild des Hauses dauerhaft und auf eindrucksvolle Weise. Für eine solche Änderung wäre vorher ein Antrag bei der Stadt nötig gewesen.
Die Laune von Familienvater Bruno hat die Entscheidung dennoch nicht getrübt. „Das bleibt eine schöne Erinnerung und wenn wir in vier Jahren wieder gewinnen, dann streiche ich eben noch einmal.“ Denn der Familienvater will nur eins: Einen dritten Stern auf seine Hausfassade malen!