"In den Meeren und auf der Erde zusammen stirbt alle 20 Minuten eine Art aus." Diese erschreckende Feststellung macht der Taucher und Photograph Laurent Ballesta.
"Die Experten sagen, dass wir wenn wir die Mittel von heute anwenden, um die Krise der Vergangenheit zu messen, sie nicht einmal sehen würden, denn sie spielte sich über mehrere Millionen Jahre hinweg ab... Heute können wir sie aber messen. Wir erleben aktuell eine Krise, die schneller ist als das letzte Massensterben, d.h. das zur Zeit der Dinosaurier", betont er.
Das gab es noch nie zuvor
Diese traurige Entwicklung ist nun durch neue Daten belegt worden: Laut einem UNO-Bericht sind derzeit eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht, und viele davon könnten "in den nächsten Jahrzehnten" verschwinden.
Um zu dieser traurigen Feststellung zu kommen, waren drei Jahre, 14 Experten aus 50 Ländern und die Arbeit von 300 Forschern erforderlich. Die Ergebnisse wurden von der IPBES, der Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Service, zusammengefasst. Das "gab es noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit", warnen die Experten. Es sind nicht nur Tier-, sondern auch Pflanzenarten betroffen.
Ein Achtel der Arten auf der Welt
Laut dem Bericht weisen "75 Prozent der Umwelt auf der Erde und 40 Prozent der Umwelt unter Wasser 'eindeutige Anzeichen von Schädigung' auf.“ Das Ergebnis: Zwischen 500.000 und einer Million Arten von geschätzten acht Millionen, die sich auf unserem Planeten befinden, sind vom Aussterben bedroht.
"Die Biodiversität ist nicht nur schön. Sie ist auch wichtig für die menschliche Gesellschaft: Wir brauchen sie, um zu überleben, wir brauchen gute Luft, Nahrung, ein angenehmes Klima", kommentiert Yunne-Jai Shine, eine der Autorinnen des Berichts. Wie die Experten betonen, sind "tiefgreifende Veränderungen" in der Gesellschaft wichtiger denn je, um die Natur zu retten.