Innerhalb des DFBs herrscht weiterhin dicke Luft. Die Diskussion um den Posten des Bundestrainers spaltet die oberste deutsche Fußballinstanz nicht erst seit der 0:6 Niederlage gegen den Erzrivalen Spanien. Bislang hat es der aktuelle Coach Jogi Löw immer wieder geschafft, sich gegen seine vielen Kritiker zu behaupten, doch seine Zukunft beim DFB wird von Tag zu Tag düsterer.
Trotz Kritik: Löw verteidigt Position als Bundestrainer
Am Montag hat Löw nun auf einer Pressekonferenz wieder einmal seinen aktuellen Kurs mit der Nationalmannschaft verteidigt. Was ihn besonders gestört hat: Die Debatte um einen möglichen Nachfolger werde seitens des DFB zu öffentlich geführt. "Da herrscht Explosionsgefahr, wenn die Dinge dann nach außen gehen", ärgert sich der 60-Jährige.
Sein Streit mit Fritz Keller, dem DFB-Präsidenten, habe sich dagegen mittlerweile wieder gelegt. Keller hatte zuvor immer wieder versucht, den Bundestrainer aus dem Amt zu drängen, allerdings ohne Erfolg, da ihm die anderen Fußballfunktionäre nicht den Rücken stärkten. Doch noch immer sieht sich Löw einer Vielzahl an Kritikern ausgesetzt.
Ex-Fußballer attackiert National-Coach
Allen voran Lothar Matthäus: Der Rekordnationalspieler ist Löws prominentester Gegner und betont immer wieder gezielt reißerisch, dass es keine Zukunft für Jogi beim DFB geben sollte. Für Matthäus ist es unverständlich, warum sich der Bundestrainer nicht mehr bei Bundesligaspielen zeigt. Im Interview mit der Bild kommt er deswegen zu einem herben Schluss: "Löw versteckt sich."
Der Ex-Fußballstar beobachtet, dass der National-Coach es seit der WM 2018 nicht mehr geschafft habe, einen Draht zu der nachrückenden, jüngeren Generation an Spielern aufbauen zu können. "Ich sehe da kein Feuer, keine Emotionen mehr auf der Bank", so Matthäus.
Löw-Aus nach EM 2021?
Obwohl Löws Vertrag eigentlich erst 2022 ausläuft, geht Sky-Experte Matthäus nicht davon aus, dass er tatsächlich so lange bleiben darf. Stattdessen prognostiziert er:
Mit dieser 'Weiter so'-Mentalität glaube ich nicht, dass Löw nach der EM noch Bundestrainer sein wird. [...] Enttäuscht die Nationalmannschaft bei der EM erneut, wird sich auch der DFB das nicht mehr tatenlos mit ansehen. Sollte Löw dagegen Erfolg haben, wäre es der richtige Moment für ihn zurückzutreten.
Sollte es wirklich dazu kommen, dass Löw schon nächstes Jahr abdanken muss, hat Matthäus bereits einen möglichen Nachfolger im Blick: Aus seiner Sicht sollte Hansi Flick übernehmen, der aktuell den FC Bayern München coacht. Wird er recht behalten?