Seit einigen Jahren fungiert Ex-Nationalmannschaftsspieler Lothar Matthäus als Fußball-Experte beim Sender Sky Deutschland. Anders als Trainer Jürgen Klopp scheint es den ehemaligen Fußballspieler aber nicht zu stören, auch auf andere Themen, wie den Coronavirus, angesprochen zu werden.
Umgang in anderen Ländern ist angemessener
Momentan sind die Zeiten im Fußball nicht einfach: Neben den Ultras macht nun der Coronavirus dem Sport schwer zu schaffen, bei Bundesligist Hertha BSC muss beispielsweise die gesamte Mannschaft in Quarantäne. Noch vor ein paar Tagen ist unklar, ob die EM stattfinden wird oder ob man sich für eine zeitliche Verschiebung entscheidet.
In einem Interview mit t-online hat Lothar Matthäus auf jeden Fall eine klare Meinung dazu:
Natürlich muss man das Coronavirus eindämmen, man sollte meiner Meinung nach aber nicht in Panik verfallen. Das ist typisch deutsch. Ich war in Südafrika, dort gibt es Corona ebenfalls. Aber die Leute dort lassen das Problem nicht so an sich ran, dass sie sagen, ab morgen geht gar nichts mehr. Wenn die Europameisterschaft aber wegen des Coronavirus abgesagt werden muss, müssen wir das akzeptieren.
Er rät vor allem zu Gelassenheit, auch wenn er selbst manchmal ein mulmiges Gefühl wegen des Virus hat.
Unangenehme Situation im Flugzeug
Matthäus berichtet von einem Ereignis, das ihm besonders im Gedächtnis hängengeblieben ist. Auf dem Hinflug nach Südafrika gerät er in eine Kontrolle, die zeigen soll, ob er an dem Virus erkrankt ist oder nicht. Die ersten Gedanken des gebürtigen Bayern gelten vor allem seiner Familie:
Die drei, vier Minuten, bevor ich gecheckt wurde, bin ich dagesessen und habe mir gedacht: 'Boah, wenn die jetzt was feststellen, wenn ich erhöhte Temperatur habe, dann sitzt du in Südafrika in Quarantäne. Wann siehst du deine Familie wieder?' Ich war froh, als sie weitergegangen sind. Du weißt ja nie.
Auch wenn er sich regelmäßig die Hände waschen würde, wolle er mit den Vorsichtsmaßnahmen nicht übertreiben. Einen Mundschutz empfindet er als unnötig und bietet dem interviewenden Journalisten nach Beendigung des Gesprächs auch ihn, ihm zum Abschied gerne die Hand zu schütteln.
Wir nehmen an, er gehört auch zu denen, die nicht gehamstert haben. Wie vernünftig er geworden ist. Ein bisschen fehlt uns der alte Lothar ja.