Das Herausziehen des Penis aus der Vagina, also sein Entfernen noch vor der Ejakulation, ist als Verhütungsmethode stark umstritten und widerspricht aus gutem Grund dem Rat medizinischer Expert:innen.
Auch wenn ihr die Chancen einer Schwangerschaft gering haltet, indem ihr nicht direkt in der Frau kommt, ist da noch immer das Präejakulat, welches das Herausziehen völlig hinfällig machen kann.
Was ist das Präejakulat und welchen Nutzen hat es?
Das Präejakulat ist eine klare Flüssigkeit, die vom Penis ausgestoßen wird, wenn ein Mann erregt ist. Häufig ist es am Ausgang der Harnröhre zu finden, wo es zum einen als natürliches Gleitmittel fungiert und gleichzeitig den Spermien den Weg nach draußen erleichtert.
Während die Spermien im Hoden eines Mannes hergestellt werden, kommt der Vorsamen aus der Cowper-Drüse: Eine Handvoll erbsengroßer Drüsen, die über Kanäle mit der Harnröhre verbunden sind. Da das Ejakulat und das Urin beim Mann aus derselben Röhre im Penis kommen, kann es passieren, dass die Säure des Urins die Qualität des Spermas beeinträchtigt und so die Befruchtung eines Eis erschwert.
Das Präejakulat ist ein alkalischer Schleim, der verbliebene Säure des Urins neutralisiert, um den Weg für das Sperma vorzubereiten, ohne dass es seine Wirksamkeit verliert. Die Menge des Präejakulats variiert von Person zu Person. Durchschnittlich treten bei einem Mal 4 ml Vorsperma aus dem Penis aus.
Kann man vom Präejakulat schwanger werden?
Auch wenn das Präejakulat keine Spermien enthält, ist nicht auszuschließen, dass es welche aus der Harnröhre mit nach draußen befördert. Beispielsweise, wenn ihr kurz vorher Sex hattet und davon noch Spermien in eurem Harnleiter sind. Es kann passieren, dass sich diese verbliebenen Spermien mit dem Präejakulat vermischen und so ihren Weg zum Ei finden.
Eine Studie wies bei 41 Prozent der untersuchten Männer lebende Spermien im Präejakulat nach. Wenn das Präejakulat jedoch nur mit dem Außenbereich der Vulva in Berührung kommt, ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft sehr gering.
Auf Nummer sicher
Wollt ihr nicht schwanger werden, solltet ihr immer verhüten. Kondome sind dabei die klassische Variante. Sie schützen auch vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten. Schon jetzt gibt es eine riesige Auswahl an Kondomen, die für viel Abwechslung sorgen kann, und für die Zukunft tüfteln Forscher:innen bereits an innovativen Kondom-Konzepten.
Die meisten anderen Verhütungsmethoden können nur von Frauen angewandt werden, etwa die Spirale oder die Pille. Doch es tut sich was: Mittlerweile wird auch die Pille für den Mann getestet - mit vielversprechenden Ergebnissen.