Eine alarmierende Studie behauptet, dass wir spätestens 2030 keinen Sex mehr haben werden. Wie traurig – und vor allem eine sehr, sehr schlechte Idee. Um dieses Desaster zu vermeiden, erklären wir dir die wissenschaftlichen Gründe dafür, warum Sex gut für die Gesundheit ist.
Gut für das Herz
Der Tod von diversen bekannten Persönlichkeiten in den Armen ihrer Geliebten beim Sex hat seine Spuren im kollektiven Gedächtnis hinterlassen. Dabei kommt es eigentlich selten vor, dass jemand beim Sex einen Herzstillstand erleidet. Laut der Französischen Föderation der Kardiologie stehen nur 0,016% der Todesfälle unter Frauen aufgrund eines Herzstillstands im Zusammenhang mit Sex. Bei den Männern seien es 0,19%.
Koitus soll sogar ganz im Gegenteil sehr gut für die Gesundheit des Herzens sein. Prof. François Carré, Kardiologe am Universitätskrankenhaus von Rennes und FFC-Botschafter, erklärt:
Die positiven Auswirkungen regelmäßiger sexueller Aktivitäten auf das Herz sind vielseitig: Der Geschlechtsverkehr beinhaltet eine moderate physische Anstrengung, die mit dem relativ schnellen Steigen von 20 Treppenstufen vergleichbar ist. Wie bei jeder Art von physischer Aktivität trägt dies dazu bei, den Herzmuskel zu stärken, was es ermöglicht, Giftstoffe aus dem Organismus hinauszubefördern.
Zudem zeigt eine Studie von den Forschern des Medizinischen Zentrums für die Nationale Verteidigung von Taiwan, dass Männer mit einer regelmäßigen sexuellen Aktivität einen niedrigeren Homocysteinspiegel haben. Hier handelt es sich um einen Marker für das Risiko von Herzerkrankungen.
Ein natürliches Mittel gegen Stress
Neigt ihr vor Bewerbungsgesprächen zu Angstzuständen? Dann vergesst die Medikamente und entscheidet euch lieber zu einer schönen Runde Sex. Laut einer Studie, deren Ergebnisse in der Zeitschrift Biological Pyschology veröffentlicht wurden, sind Menschen, die in der vorhergehenden Woche Sex mit Penetration hatten, weniger gestresst und ihr Blutdruck geht schneller wieder auf einen normalen Wert zurück als bei Menschen, die keinen Sex oder zumindest keinen Sex mit Penetration (Masturbation, Sexspiele, etc.) haben.
Diese Ergebnisse sind dadurch zu erklären, dass viele Hormone freigesetzt werden, zu denen auch das Liebeshormon Oxytocin gehört, welches zum Wohlbefinden und zur Entspannung beiträgt.
Sex wirkt außerdem wie ein natürliches Schlafmittel. Beim Geschlechtsverkehr setzt der Körper noch weitere Hormone wie Serotonin und Prolaktin frei. Letzteres ist dafür bekannt, dass es beim Einschlafen hilft. Also: Beißt mal vor Leidenschaft ins Kissen, um sicher zu sein, dass ihr danach tief und fest schlaft.
Sex für ein jüngeres Gehirn
Was wäre, wenn der Jungbrunnen mancher älteren Menschen ein erfülltes Sexleben wäre? Wir wissen ja, dass eine stressige Lebensweise und manche Herausforderungen des Alltags negative Auswirkungen auf unsere Gehirnzellen haben. Aber trifft auch das Gegenteil zu? Können positive Empfindungen positive Auswirkungen auf unser Gehirn haben?
Um das herauszufinden, führen Wissenschaftler einen Versuch durch. Die Ergebnisse zeigen, dass regelmäßiger Sex die Neurogenese (Entstehung von neuen Gehirnzellen) in der Hirnanhangdrüse von Ratten stimuliert.
Eine weitere Studie, die von englischen Forschern der Universitäten Coventry und Oxford mit Menschen durchgeführt wurde, stützt die These, dass Sex vor dem Rückgang der kognitiven Fähigkeiten schützt. Laut mehreren Arbeiten, die im Journal of Gerontology veröffentlicht werden, erzielen Menschen im Alter von zwischen 50 und 83 Jahren, die sexuell am aktivsten sind, die besten Ergebnisse bei Tests, die ihre kognitiven Fähigkeiten auf die Probe stellen. Dazu gehören unter anderem die geistige Präsenz und die visuelle Wahrnehmung von Gegenständen im Raum.
Ein weiter Grund, den Lattenrost öfter auf die Probe zu stellen! Aus einem bestimmten Grund sollte das übrigens v.a. morgens der Fall sein.