Bald wird Mexiko nicht mehr nur für seine Kakteen- und Drogenkartelle bekannt sein. In der Stadt Guadalajara wurde ein Gesetz verabschiedet, das Sex im öffentlichen Raum erlaubt. Es klingt verrückt oder? Und doch steckt dahinter ein durchdachter Plan.
Erpressung vorbeugen
Die Polizei muss Paaren, die auf öffentlichen Straßen etwas zu freizügig sind, jetzt keine Verwarnungen mehr aussprechen, seitdem beschlossen wurde, deren umtriebiges Verhalten zu legalisieren. Die Bewohner der Stadt stellen sich nun darauf ein, dass es nicht nur Liebesakte im Auto geben wird...
In der Vergangenheit missbrauchten Polizisten ihre Macht, um große Geldbeträge von Paaren zu erpressen, die sie für zu unternehmungslustig hielten (ein Zungenkuss konnte schon als "zu freizügig" angesehen werden).
Angesichts der Zunahme von Beschwerden sei es besser, den betrügerischen Polizisten gar nicht erst die Möglichkeit zur Erpressung zu geben. Bei einer Studie kam nämlich heraus, dass 90 Prozent der Universitätsstudenten bereits von Beamten erpresst wurden, die sie wegen Exhibitionismus oder unmoralischer Handlungen beschuldigten.
Polizisten entlasten
Das Gesetz hat den Zweck, dass sich die Polizisten auf ernste Verbrechen konzentrieren, schließlich gibt es in Mexiko genügend Drogenhändler, die aufgespürt und hinter Gitter gebracht werden sollten, so die mexikanische Zeitung El Universal. Bleibt zu hoffen, dass es in Zukunft viel mehr Personen gibt, die von den "harten" Drogen loskommen, wie diese Heroinabhängige, die sich für ihre Mutter verändert, oder dieser Athlet, der es mithilfe von Sport schafft.
In der Stadt Guadalajara, die ca. 1,5 Millionen Einwohner hat, soll dies nun erstmal versucht werden, nach dem Vorschlag des Politikers Guadalupe Morfin Otero. Der Stadtrat, der die Reform durchgesetzt hat, gibt folgendes Statement ab:
Sexuelle Beziehungen zu haben oder Handlungen des Exhibitionismus sexueller Natur an öffentlichen Orten, unbebauten Grundstücken, in Fahrzeugen oder an privaten Orten in der Öffentlichkeit zu begehen, gilt als Ordnungswidrigkeiten, solange ein Bürger ein Eingreifen der Polizei verlangt.
Das bedeutet also nicht, dass man sich von den Liebesakten auf der Straße gestört fühlen und dass es zum normalen Bild der Stadt werden sollte. Sobald ein Polizist zum Einschreiten aufgefordert wird, soll er dies tun.