Nicht selten sieht man bei einem professionellen Fußballspiel Kicker aussetzen wegen eines Zusammenstoßes mit dem Kopf eines Gegners.
Diese Kopfball-Duelle sind besonders kritisch, denn nicht nur Schädelbrummen und eine Gehirnerschütterung können die unmittelbaren Folgen sein. Langfristig gesehen kann eine Summe an Schädelverletzungen sogar noch kritischer sein.
Kopfball: Unterschätztes Risiko
Lange Zeit wurde das Gesundheitsrisiko unterschätzt. Auch heute noch gibt es zu wenig eindeutige Beweise, um Kopfbälle den Kampf anzusagen. Doch Neurobiologe Eckhard Friauf befürchtet, dass eine schlimmere Gefahr dahintersteckt, wie die FAZ berichtet:
Meine größte Sorge ist, dass durch die vielen Kopfstöße und Zusammenpralle der Fußballer Langzeitschäden nicht ausgeschlossen werden können.
Wissenschaftliche Belege fehlen, doch es könnte ein Zusammenhang zwischen Kopfbällen von Profi-Fußballern und chronisch-traumatischer Enzephalopathie bestehen. Folgen können Demenzen sein, bis über Depressionen und schlimmer.
Studie zeigt veränderte Gehirnsubstanz
2012 haben die Ludwig-Maximilian-Universität in München und die Harvard Medical School gezeigt, dass bei Profifußballspielern die weiße Gehirnsubstanz in Mitleidenschaft gezogen wird. Diese Flüssigkeit schützt zwar das menschliche Gehirn vor einem Zusammenstoß mit dem Schädelknochen, doch kann auch sie beschädigt werden.
Die Folgen sind Veränderungen in der Gedächtnisleistung, der Sehfähigkeit, Aufmerksamkeitsspanne. Demnach befürchten Wissenschaftler, dass eine Summe an Gehirnerschütterungen langfristig zu Demenz führen könnten.
Langzeitstudien fehlen noch, sowie einzelne bestätigte Fälle gibt es auch nicht. Doch gibt es auch beim Fußball direkte Zusammenstöße wie beim Boxen, Eishockey oder American FootbaIl, wie die MDR ausführt. In den USA wurde 2015 entschieden, dass Kinder bis zu 13 Jahren keine Kopfbälle spielen dürfen.