Der im Nordosten von Tansaniain Afrika gelegene Kilimandscharo ist ein Wahrzeichen Afrikas. Und das ist kein Wunder. Mit dem Kibo und seinem an die 5.890 m hohen Uhuru-Peak ist er das höchste Bergmassiv des afrikanischen Kontinents. Weit höher noch als der 5.199 m hohe Mont Kenya! Doch der Kilimandscharo ist nicht irgend so ein Bergmassiv, sondern ein Millionen Jahre alter Schichtvulkan!
Der Kilimandscharo gilt als schlafender Vulkan
Der Kilimandscharo hat drei Gipfelkrater, die vor mehr als 500.000 Jahren im Laufe von Ausbrüchen und geologischen Verschiebungen entstanden sind: den Shira (3.962 m), den Mawenzi (5.149 m) und den Kibo (mit dem 5.892 hohen Uhuru-Peak).
Zwei dieser Gipfelkrater gelten heute als erloschen. Nur der Kibo, der höchste Gipfelkrater wird noch als schlafender Vulkan bezeichnet. Seine letzte große Eruption liegt zwar schon mehr als 300.000 Jahre zurück, doch mündlichen Überlieferungen nach, soll er vor ein paar hundert Jahren noch einmal ausgebrochen sein.
Derzeitige vulkanische Aktivitäten des Kilimandscharo beschränken sich auf Fumarolen, kleinere Gas- und Dampfaustritte am Kibo, sowie gelegentliche Erdstöße geringeren bis mittleren Ausmaßes.
Entdeckung des Kilimandscharos: Tourismus und Besteigung
Der Kilimandscharo ist nicht nur als Vulkan und für seine vulkanischen Aktivitäten, sondern vor allem auch für seinen Eismantel und den ihn krönenden ewigen Schnee bekannt. Außerdem erfreuen sich sowohl seine Fauna als auch seine Flora einer großen Biodiversität, die ihn zusammen mit seinen spektakulären Landschaften zu einem Anziehungspunkt für Touristen machen.
1987 wurde der 756 Quadratkilometer große Kilimandscharo-Nationalpark von der UNESCO zumWeltnaturerbeerklärt. Es kommen jährlich an die 30.000 Besucher zum Kilimandscharo. Er gilt als der höchste alleinstehende Berg der Welt. Schätzungen nach erreichen davon Dreiviertel den Gipfel.
Wenn seine Besteigung auch als relativ einfach gilt, so setzt sie doch eine Ausdauer und Durchtrainiertheit voraus. Die große Höhe und die teils bis auf -18°C fallenden Temperaturen sind der Hauptgrund dafür, dass so manche Besucher ihre Besteigung abbrechen müssen, bevor sie ihr Ziel erreicht haben. Starke Winde können die schon schwierigen Bedingungen noch erschweren.
Es führen gegenwärtig fünf verschiedene Routen zum Gipfel des Kilimandscharo. Seine Besteigung ist zu jeder Jahreszeit möglich, wenn viele Besucher auch den Sommer und den Herbst bevorzugen, um die Regenzeit zu vermeiden.
Der Kilimandscharo und die Gletscherschmelze
Der Eismantel und der ewige Schnee des Kilimandscharo sind zwar noch immer berühmt, doch beunruhigen mehr und mehr die Wetterspezialisten. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts schrumpfte ein großer Teil des Gletschers. Einer 2009 erschienenen Studie nach soll der Schneemantel zwischen 1912 und 1953 um jeweils 1% pro Jahr abgenommen haben. Zwischen 1989 und 2007 betrug der jährliche Rückgang dann schon jeweils 2,5%.
Vor allem in der Nordhälfte des Kilimandscharo soll der Eismantel zwischen 2000 und 2013 um mehr als vier Millionen Kubikmeter Eis geschrumpft sein. Diesen Angaben nach ist zu befürchten, dass die Gletscher bis 2030 verschwunden sind.
Eine der Ursachen soll die Erderwärmung sein. Doch die fehlenden Niederschläge und insbesondere das Ausbleiben des Schnees sowie die Abholzung der benachbarten Gebiete sind zweifelsohne auch mit verantwortlich.