"Jeder Tag kostet uns Milliarden": Jens Lehmann kritisiert die Corona-Regeln

Ex-Fußballprofi Jens Lehmann meldet sich mit kontroversen Aussagen zur Corona-Politik in Deutschland zurück. In einem Interview spricht er über nötige Lockerungen der Maßnahmen und versucht zu erklären, warum die Bundesliga fortgesetzt werden sollte.

Jens Lehmann fühlt sich von der Corona-Politik hintergangen.
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Jens Lehmann fühlt sich von der Corona-Politik hintergangen.

Ex-Nationaltorhüter auf Abwegen: Nachdem man ihn nach Beendung seiner Karriere nur noch im elitären Kreis der TV-Fußballexperten sehen konnte, scheint Jens Lehmann nun auf den Spuren der Verschwörungstheoretiker zu wandeln. Seine Aussagen während eines Gastauftrittes in der Sport1-Sendung Doppelpass sorgen für Kontroversen. Lehmann erhebt schwere Vorwürfe gegen die Politik.

Ex-Torhüter attackiert Corona-Politik

Ich glaube, dass wir von Politikern als auch von Virologen nicht so genau Bescheid bekommen, wie es sich eigentlich um das ganze Virus verhält, um die Zahlen.

Lehmann bezichtigt sie, allen voran Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Corona-Maßnahmen unnötig in die Länge zu ziehen. Aktuelle Zahlen zu Covid-19-Fällen hätten vor wenigen Wochen noch zu Lockerungen der Beschränkungen geführt, trotzdem wurden diese jetzt bis Anfang Mai verlängert - Lehmann versteht die Welt nicht mehr.

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Jens Lehmann kritisiert die deutschen Corona-Maßnahmen.  TF-Images / Kontributor / Getty Images

Außerdem wundere er sich, dass angesichts des extremen "Eingriffs in unsere Freiheitsrechte", es noch kein Bestreben gegeben habe, sich gegen die verhängten Maßnahmen aufzulehnen. Zwar habe er das bisherige Verhalten der Politik bis jetzt nachvollziehen können, doch mit diesem Verständnis sei nun Schluss. Geschäftsmann durch und durch, sorgt sich der Ex-Profi auch um finanzielle und wirtschaftliche Auswirkungen des Lockdown. Durch ihn gehe "extrem viel kaputt, jeder Tag kostet uns Milliarden".

Volle Stadien trotz Corona?

Auch zur Fußball-Bundesliga hat der 50-Jährige etwas zu sagen. Wie zuvor BVB-Chef Watzke, findet er die Zwangspause nutzlos, die Saison solle endlich weitergehen - Baumärkte seien schließlich auch wieder geöffnet. Was seiner Meinung nach wohl mit Teams passieren soll, die unter Quarantäne gestellt sind? Nicht einmal Geisterspiele hält er für nötig: "Warum können in einem Stadion wie der Allianz Arena, wo 70.000 Leute reinpassen, nicht 20.000 reingelassen werden?"

Auf die Frage, was er zu der drohenden Insolvenz des Traditionsvereins Schalke 04 zu sagen habe, hat Lehman eine beschwichtigende Antwort parat. Während er zuvor noch seine Furcht vor finanziellen Konsequenzen zum Besten gab, lautet sie hier: Alles halb so wild.

Schalke wird niemals am Ende sein. Wir haben schon Situationen erlebt, wo man hätte denken können, jetzt wird es wirklich sehr eng. Aber davon sind sie weit entfernt.

Jens Lehmann hat schon in der Vergangenheit kein Blatt vor den Mund genommen, der gebürtige Essener ist dafür bekannt, zu sagen, was er denkt. Doch mit seinen neuesten Aussagen stößt er auf heftigeren Gegenwind denn je. Hoffentlich werden sie ihm nicht zum Verhängnis.

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