Am Wochenende sorgt Ex-Formel-1-Chef Bernie Ecclestone mit einem Interview für CNN für Irritation und Unverständnis. Der 89-Jährige kommt im Interview auf die Black Lives Matter-Bewegung zu sprechen und findet, dass in vielen Situationen "Schwarze rassistischer als Weiße" sind. Die Reaktionen auf diese Aussage folgen prompt und fallen hart aus.
Harte Kritik an Ecclestone
Im Interview spricht Bernie Ecclestone über Rassismus in der Formel 1. Doch er sieht in der Königsklasse keinen Rassismus. Zwar lobt er den Einsatz von Lewis Hamilton im Kampf gegen Rassismus, doch sieht er im Motorsport keinen Handlungsbedarf. "Niemand hat sich vorher darum gekümmert. Sie sind zu beschäftigt damit, Rennen zu gewinnen oder Sponsoren zu finden oder so", so der 89-Jährige.
Diese Aussagen treffen den Weltmeister Hamilton sichtlich schwer. Auf Instagram nimmt der 35-Jährige Stellung und findet klare Worte für Ecclestone. "Es ist so traurig und enttäuschend, diese Aussagen zu lesen", so der Mercedes-Pilot und kritisiert den 89-Jährigen scharf:
Bernie ist raus aus dem Sport und eine andere Generation. Aber genau das ist es, was falsch ist - ignorante und ungebildete Aussagen, die uns zeigen, wie weit wir als Gesellschaft noch gehen müssen, bevor wirklich Gleichberechtigung herrschen kann.
"Es beginnt an der Spitze"
Wenn jemand, der den Sport über Jahrzehnte geführt hat, so wenig von den tief verwurzelten Problemen versteht, mit denen wir Schwarze jeden Tag umgehen müssen, wie können wir von den Leuten unter ihm erwarten, dass sie es verstehen. Es beginnt an der Spitze.
"Zeit für den Wandel"
Für Hamilton ist nun endlich "die Zeit für den Wandel" gekommen. Der Brite wird dafür kämpfen, dass auch der Motorsport vielfältiger wird und sich rassistische Diskriminierungen, die er erlebt hat, in Zukunft nicht wiederholen. Rückendeckung für den Kampf gegen Rassismus bekommt er von der Formel 1, die sich in einem Statement ebenfalls von Ecclestone distanziert.
In einer Zeit, in der eine Einheit erforderlich ist, um Rassismus und Ungleichheit zu bekämpfen, sind wir mit Bernie Ecclestones Äußerungen, die in der Formel 1 oder in der Gesellschaft keinen Platz haben, absolut nicht einverstanden.
Richtige und wahre Worte. Hoffen wir, dass auch die Königsklasse in Zukunft bunter und vielfältiger wird.