Der Impfstoff von AstraZeneca darf seit einigen Tagen in Deutschland nur noch Menschen gespritzt werden, die älter als 60 Jahre sind. Karl Lauterbach schwimmt gegen den Strom.
Lauterbach lässt sich impfen
Der Gesundheitsexperte des deutschen Bundestags Karl Lauterbach ist 58 Jahre alt und hilft am Dienstag in einem Impfzentrum in Leverkusen beim Impfen.
Wie er in einem Twitter-Post erklärt, wird der umstrittene Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca verwendet. Er selbst erhält ebenfalls eine Dosis.
Der Mediziner hat sich schon vorher für die Verwendung des Impfstoffes ausgesprochen, da das Risiko einer gefährlichen Nebenwirkung zu gering sei, um sich nicht damit vor dem Coronavirus schützen zu lassen.
Keine einheitlichen Empfehlungen
Laut der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts soll der AstraZeneca-Impfstoff nur noch an Über-60-jährige verabreicht werden. Jüngeren, die die erste Spritze bereits erhalten haben, rät die STIKO von einer Zweitimpfung ab.
Grund sind unter Anderem seltene Hirnvenenthrombosen bei 1 bis 2 unter 100.000 geimpften jüngeren Frauen, die im schlimmsten Fall tödlich enden können.
Während zwar auch wenige Fälle bei deutschen Männern aufgetreten sind, wurden bisher bundesweit 2,5 Mal mehr Frauen das erste Mal mit Astrazeneca geimpft.
Laut Experten ist es mittlerweile klar, dass es einen Zusammenhang zwischen den seltenen, aber gefährlichen Thrombosen und dem Impfstoff von AstraZeneca geben muss.
Dennoch hat die Europäische Arzneimittelbehörde nach weiteren Überprüfungen gestern ihre Entscheidung bekannt gegeben, den AstraZeneca-Impfstoff weiterhin uneingeschränkt zu empfehlen.