Wegen Omikron: Long-Covid-Zahlen könnten explodieren und die Kassen Milliarden kosten

Die meisten, die eine Covid-19-Erkrankung überstehen, können ihr Leben nach der Genesung wie gewohnt weiterführen. Mehr als ein Drittel der Betroffenen trägt allerdings Folgeschäden davon, darunter auch Long Covid. Expert:innen warnen aufgrund des explosionsartigen Anstiegs von Omikron-Infektionen nun vor einer Long-Covid-Welle, die unser Gesundheitssystem finanziell schwer belasten könnte.

Omikron könnte die Fälle von Long-Covid-Betroffenen in die Höhe treiben
© Dzmitry Dzemidovich@Getty Images
Omikron könnte die Fälle von Long-Covid-Betroffenen in die Höhe treiben

Es gibt Betroffene, die eher zufällig erfahren, dass sie sich mit Covid-19 angesteckt haben; die typischen Symptome bleiben bei ihnen aus. Andere wiederum kämpfen mit Müdigkeit und Kopfschmerzen und das auch noch lange nach der Ansteckung. In diesem Fall sprechen von Expert:innen von dem sogenannten Long-Covid-Syndrom. Zu den Ursachen gibt es gleich mehrere Theorien.

Erklärungsansätze

Momentan schnellen die Covid-19-Ansteckungen vor allem aufgrund der Omikronvariante in die Höhe. Noch gehen diese nicht mit einer großen Anzahl an Long-Covid-Fällen einher, allerdings warnen Forschende davor, dass dies bald eintreten könnte.

Noch ist nicht abschließend geklärt, welche Faktoren zu einer Long-Covid-Erkrankung (deren Symptome äußern sich u. a. durch Erschöpfung, Kurzatmigkeit, Angstzustände oder Schlaflosigkeit)führen. Es besteht angeblich die Möglichkeit, dass einige der Viren im Körper verweilen und immer wieder reaktiviert werden können. Eine andere Theorie besagt, dass andere Viren, wie z. B. das Epstein-Barr-Virus, aktiviert werden können. Der Virus löst das Pfeiffersche Drüsenfieber, welches für bestimmte Altersgruppen besonders gefährlich ist, aus. Dieses geht mit geschwollenen Lymphknoten, Gliederschmerzen oder auch Fieber einher. Auch sei es möglich, dass sich nach einer Covid-19-Ansteckung kleine Blutgerinnsel bilden, die die Gerinnung stören und so u. a. Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen können.

Welche Rolle spielt die Omikron-Variante?

Schon seit Monaten hat die Omikron-Variante die Welt im Griff und auch die Subvariante greift um sich, sodass es kaum mehr noch möglich scheint, sich nicht mit Covid-19 anzustecken. Fachleute beobachten die Entwicklung mit großer Sorge, da noch nicht klar ist, ob die beiden Varianten in naher Zukunft auch zu einer Long-Covid-Welle führen könnten.

Sollten tatsächlich immer mehr Menschen mit den Spätfolgen einer Covid-Erkrankung zu kämpfen haben, könnte dies auch spürbare Konsequenzen für Gesundheitssysteme weltweit bedeuten. Das RND schätzt, dass in dem Fall "wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe zu erwarten sind."

Was können Betroffene tun?

Noch gibt es keine spezielle Therapie für Long-Covid-Patient:innen. Viele greifen allerdings zu klassischen Schmerzmitteln, anderen Betroffenen kann eine Physiotherapie helfen. Wer meint, an Long Covid zu leiden, sollte die Einzelheiten mit seinem Arzt oder seiner Ärztin besprechen.

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