Seitdem die Schulen wieder geöffnet sind, lassen sich leider immer häufiger besorgniserregende Entwicklungen feststellen. Die COVID-19-Pandemie ist nach wie vor präsent und beunruhigt auch die Schüler.
Lehrkräfte auf Schulhöfen und in Klassenzimmern machen jedoch vermehrt in Hamburg eine Beobachtung. Dabei handelt es sich um das sogenannte "Virus-Spiel", teilt Sozialpädagogin Henrike Spangenberg dem Hamburger Abendblattmit.
"Virus-Spiel" grenzt bewusst Kinder aus
Die Regeln dieses "Spiels" sind besorgniserregend, denn dabei geht es um Mobbing. Wenn Schüler oder Schülerinnen Husten oder Schnupfen haben entsteht am Schulhof schnell das Gerücht, sie hätten sich mit dem Coronavirus infiziert.
Die Mitschüler reagieren darauf mit bewusster Ausgrenzung, indem sie sich in zwei Gruppen aufteilen. Die "Infizierten" gegen alle anderen Spieler. Diese rufen dann den "Infizierten" Sätze wie "Fass mich nicht an!" oder "Komm mir nicht zu nahe!" zu.
Lösung: Sich bewusst gegen Mobbing einsetzen
Es heißt schnell reagieren für die Lehrpersonen, denn hier wird Ausgrenzung und Mobbing getarnt unter dem Deckmantel eines Spieles. Spielen wirkt auf den ersten Blick harmlos, kann aber in diesem Fall zu schlimmen Folgen führen.
Für ein ausgegrenztes Kind sei es laut des Berichts ein Gefühl der Hilflosigkeit, das durch das Verhalten der anderen bei ihm oder ihr erzeugt würde. Um dem entgegen zu wirken, sei es an den Eltern oder mutigen Mitschülern, den oder die Betroffene anzusprechen und Hilfe anzubieten.
Gerade Schulen seien in der Pflicht, Mobbing in jeglicher Form Einhalt zu gebieten und durchzugreifen, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gebe. Zu hoffen, dass das "Spiel" so schnell wie möglich unterbunden wird. Denn Ausgrenzung prägt das ganze Leben und dann benötigt es oft professionelle Hilfe, um dies zu überwinden, wie dieser Mann, der es mit Sport schafft.