Ab wann sollten wir uns isolieren, wenn wir mögliche Corona-Symptome zeigen? Mit dieser Frage hat sich Virologe Christian Drosten am Dienstag in seinem NDR-Podcast "Corona-Update" beschäftigt. Sein Fazit: Viel früher, als wir vielleicht annehmen!
Schon bei milden Symptomen: Soziale Kontakte meiden
Aufgrund mangelnder Tests raten Hausärzte ihren kränkelnden Patienten schnell davon ab, sich auf das Virus untersuchen zu lassen. So sollen die PCR-Tests und Laborkapazitäten für Menschen reserviert werden, die schwerere Symptome aufweisen.
Darunter fallen beispielsweise eine Lungenentzündung oder Geruchs- und Geschmacksverlust. Doch auch Betroffene, die nur über eine leichte Erkältung klagen, sollen sich isolieren, so Drosten.
Man soll nicht krank und auch nicht kränklich zur Arbeit gehen, selbst wenn der Hausarzt gesagt hat, das testen wir jetzt mal nicht.
So soll schon ein leichtes Kratzen im Hals oder eine laufende Nase ausreichen, damit wir uns nicht mehr in soziale Situationen begeben sollen. Denn selbst in diesem Fall kann es sein, dass wir mit Covid-19 infiziert sind. Zudem sollten jeder am besten ein Kontakttagebuch führen, wenn es nach Virologen Drosten geht.
Experte betont Wichtigkeit von Schnelltests
Für eben solche Patienten wünscht sich Drosten, bald vermehrt Schnelltests einsetzen zu können. Diese sind zurzeit nur von Fachpersonal einsetzbar, doch schon bald sollen auch Hausärzte in der Lage sein, Menschen mit milden Symptomen einen Schnelltest zur Verfügung zu stellen. "Man muss die jetzt benutzen", bekräftigt der Experte.
Trotzdem sollen die Schnelltests nicht wahllos eingesetzt werden. Aufgrund der vergleichsweise hohen rate an fälschlicherweise positiven Ergebnissen hält es Drosten für sinnvoll, die Tests in Corona-Hotspots einzusetzen. Zurzeit arbeitete er gemeinsam mit seinem Team und überprüft die Verlässlichkeit von Schnelltests mehrerer Hersteller.