Schon Ende letzten Jahres sorgt die Schweiz mit ihrem lockeren Umgang in der Corona-Pandemie für Kritik, doch unbegründet, wie sich damals wie auch heute herausstellt.
Trotz hoher Fallzahlen setzt die Schweiz von Anfang an auf überschaubare Einschränkungen und ist damit nicht weniger erfolgreich als Deutschland mit einem harten Lockdown nach dem anderen.
Zwei Länder, zwei Strategien
Obwohl Deutschland und die Schweiz ganz unterschiedlich mit der Pandemie umgehen, zeigt sich im Infektionsgeschehen der beiden Länder kaum ein Unterschied. Doch wie kann das sein?
Während die Geschäfte in Deutschland eigentlich seit Weihnachten geschlossen sind, soziale Kontakte nur sehr eingeschränkt möglich sind und Schulen ab und an mal öffnen dürfen, setzt die Schweiz auf eine beinahe gegenteilige Strategie.
In der Schweiz herrscht milde Strenge
Schon seit März haben die Geschäfte in der Schweiz wieder geöffnet. Schulen und Ski-Pisten waren nie geschlossen und soziale Kontakte sowie Freizeitaktivitäten sind in eingeschränktem Maße möglich.
Dafür wird die Maskenpflicht in der Schweiz besonders stark durchgesetzt. Im Auto und am Arbeitsplatz ist die Maske Gesetz, während sie in Deutschland bei gewährleistetem Sicherheitsabstand abgenommen werden darf und auch im Auto nur teilweise vorgeschrieben ist.
Übersichtlich, verständlich, einheitlich
Die Schweiz setzt im Kampf gegen die Corona-Pandemie mehr auf die Eigenverantwortung der Bürger zu Gunsten ihrer Freiheiten. Eine Sprecherin des Schweizer Bundesamt für Gesundheit erklärt:
Die Schweiz hat versucht, den Schutz des Gesundheitssystems und der besonders gefährdeten Personen sowie die Ziele der Wirtschaft zu berücksichtigen.
Zudem habe man in Bezug auf die Maßnahmen darauf geachtet, diese zum einen auf ein Minimum zu beschränken, und sie zum anderen verständlich zu erklären.
Außerdem sind sie bundeseinheitlich durchgesetzt worden, was in Deutschland nicht passiert ist. Auf diese Weise gelingt es der Schweiz, mit verhältnismäßig milden Maßnahmen durch die Pandemie zu kommen.