Schauspieler und Regisseur Til Schweiger besitzt auf Mallorca eine Finca und lebt teilweise auf der Lieblingsinsel er Deutschen. Im Interview mit der Mallorca Zeitung verrät er, warum er sich seit Kurzem für den Umweltschutz interessiert und weshalb wir alle nur noch wenig Fleisch konsumieren sollten.
Dokumentarfilm mit Folgen
Line Hadsbjerg ist Dokumentarfilmerin und mit Til befreundet. Sie schickt ihm einen Link zu ihrer Doku, in dem es um die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll geht. Erst nach dem Film wird dem Schauspieler bewusst, welches Ausmaß die Plastikflut überhaupt annimmt (Til ist viel beschäftigt, mischt sich u.a. auch in die Politik ein, und hat deshalb vielleicht nicht die Zeit gehabt, viel darüber in Erfahrung zu bringen). Plastikflaschen sucht man seitdem im Hause Schweiger vergebens.
Auch Tils Kinder setzen sich für den Schutz unserer Umwelt ein. Til Schweiger zum Thema Klimaerwärmung:
"Ja, am besten informiert ist da sicher meine Kleine, die Emma, die mir immer sagt, dass die Fleischproduktion die größte Umweltbelastung ist. Nicht nur, weil die Rinder die ganzen Methangase in die Atmosphäre pupsen, sondern weil zum Beispiel im Amazonas Wälder gerodet werden, um Weiden- und Futteranbauplätze zu schaffen. Und dann noch das ganze Wasser, das verbraucht wird. Meine Tochter Emma zwingt mich dazu, mir Filme über Massentierhaltung anzugucken. Schrecklich!"
Als es darum geht, ob der Schauspieler selbst noch Fleisch esse, bejaht er dies, betont aber gleichzeitig, seinen Konsum so gut wie es eben geht zu drosseln. Seiner Meinung nach sollten wir es ihm alle gleichtun.
Teures Fleisch: Für Schweiger in Ordnung
Als er gefragt wird, was er davon hält, Fleisch einfach teurer zu machen, hält er mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Schweiger befürwortet höhere Preise für Fleisch und findet es auch nicht schlimm, wenn ärmere Menschen dadurch benachteiligt werden.
"Das kann man so sehen. Aber dann muss man sich auch überlegen, was ist denn wichtig für die Welt? Das kann doch so nicht weitergehen. Das Fleisch ist ja so billig, weil es mit Antibiotika vollgestopft ist wegen der Massentierhaltung. Es ist ja auch nicht gesund, was die Leute da essen. Man muss Fleisch wieder zu etwas Besonderem machen, das war früher ja auch nicht anders. Man kann auch aus Kartoffeln viele leckere Gerichte kochen."
Auch das Thema Solarenergie liegt ihm am Herzen, allerdings könne er diese zumindest auf Mallorca nicht nutzen, da sich seine Finca in einem Naturschutzgebiet befindet. Allerdings setzt er dafür in seinem Restaurant auf Strohhalme, die wiederverwendet werden können.
Einzig fürs Pendeln muss das Multitalent noch eine Lösung finden. Auf die Frage des Journalisten, weshalb er, um nach Mallorca zu kommen, keine Fähre, sondern das Flugzeug nimmt, antwortet er:
"Die pustet ja auch ordentlich Schadstoffe in die Luft. Ich habe mir jetzt aber auch noch nie ausgerechnet, welche Anreisemethode die beste Ökobilanz hätte."
Vielleicht hat er ja während der Drehpausen, die er während des Films, den er bald mit Bruce Willis in den U.S.A drehen soll, ein wenig Zeit zum Rechnen.