Thailands Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha hat am 9. März auf einer Pressekonferenz ein erschütterndes Schauspiel geliefert. Der ehemalige militärische Oberkommandeur, der seit 2014 nach einem Militärputsch Staatschef ist, hat bereits früher für seinen nicht zimperlichen Umgang mit Medienvertretern für Aufsehen gesorgt.
Eine Dosis Desinfektionsspray gegen unliebsame Fragen
Um einem Nachfragen der Pressevertreter auszuweichen, hat Prayut Chan-o-cha nach kurzem Stutzen sein Rednerpult verlassen, wie Reuters berichtet. Er tut dies nicht aber etwa, um sich ein Glas Wasser zu holen, sondern um eine kleine Flasche Desinfektionsspray zu ergreifen.
Diese wendet Prayut Chan-o-cha dann auch nicht wie vorgesehen an, sondern geht damit auf die in Reihen sitzenden Journalisten zu und besprüht sie damit, teilweise einzeln. Was ist hier bloß schief gelaufen?
Keine Fragen zur Kabinettsumbildung gestattet
Vor diesem Zwischenfall ist der Ministerpräsident gerade dabei, mögliche Kandidaten für eine Kabinettsumbildung vorzustellen. Zu diesen freien Stellen ist es gekommen, weil Prayut Chan-o-cha letzte Woche drei seiner Minister hat einsperren lassen, für sieben Jahre zurückliegende Proteste.
Auf Rückfragen der Reporter zu den neuen Kandidaten reagiert der Ministerpräsident dann dünnhäutig und aggressiv, mit seinem beschriebenen Verhalten will er dann die Medienvertreter geradezu "bestrafen" wie es scheint. Doch Desinfektionsgel sollte nicht in die Augen gelangen, Experten warnen zudem vor diesen Nebenwirkungen.
Der Politiker hält sich bei dieser Aktion eine Schutzmaske vor den Mund, bevor er wieder auf die Journalisten einredet und anschließend beleidigt den Konferenzsaal verlässt.
Ein für Übergriffe auf Medienvertreter bekannter Ex-Militär
Es ist nicht das erste Mal, dass Prayut Chan-o-cha Medienvertreter erniedrigt. Vielmehr ist er für seine überraschenden und teilweise beleidigenden Übergriffe bekannt.
So hat er schon einmal einem Journalisten auf den Kopf geklopft und am Ohr gezogen. Ein anderes Mal hat er eine Bananenschale auf einen Kameramann geworfen. 2018 hat er schließlich eine Silhouette von sich selbst aufgestellt und die Journalisten aufgefordert, doch "diesem Kerl" ihre Fragen zu stellen.