Auf der Welt kursieren eine Menge Viren, die zum Teil mehr oder weniger tödliche Krankheiten verursachen. Zu den besonders tückischen Erregern gehören dabei das "Nipahvirus", vor dem zuletzt in Indien gewarnt worden ist, das "West-Nil-Virus" sowie das sogenannte "Borna Desease Virus 1", von dem zuletzt erste Fälle in Bayern gemeldet worden sind.
Zu den besonders gefährlichen Viren zählt dabei definitiv auch das sogenannte "Marburg-Fieber", welches durch die gleichnamigen "Marburg-Viren" ausgelöst wird. Seit seinem ersten Erscheinen im Jahr 1967 sind zwar nur 600 Fälle registriert worden, dennoch handelt es sich definitiv um eine tödliche Krankheit, zu der es bislang zudem noch keinen registrierten Impfstoff gibt.
Erstes Auftreten in Serbien und Deutschland
Das "Marburg-Fieber" ist erstmals im Jahr 1967 bei Labormitarbeiter:innen in Serbien sowie im hessischen Marburg in Deutschland ausgebrochen - daher der Name "Marburg-Fieber". Die Mitarbeiter:innen haben daraufhin zunächst grippeähnliche Symptome gezeigt, bevor nach einiger Zeit Blutungen sowie Durchfall und Erbrechen hinzukamen.
Später stellte sich heraus, dass das Virus durch importierte Versuchstiere (Grüne Meerkatzen) aus Uganda übertragen worden ist, an denen an beiden Standorten geforscht worden ist. Darüber berichten unter anderem Metro News, das DocCheck Flexicon sowie das Bundesamt für Gesundheit BAG. Übertragen wird das Virus hauptsächlich durch den Nilflughund, eine fruchtfressende Fledermaus, die vor allem in Afrika heimisch ist. Eine Ansteckung erfolgt entweder über direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten (Blut, Exkremente...) des Wirts oder über angefressene Früchte. Die Krankheit überträgt sich zum einen von Tier zu Tier und zum anderen auch von Tieren auf den Menschen.
Symptome des "Marburg-Virus"
Zu den Symptomen zählen nach einer Inkubationszeit von 3 bis 14 Tagen die bereits beschriebenen grippeähnlichen Erscheinungen wie Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen und später auch Durchfall, Bauchschmerzen und Erbrechen. In schweren Fällen können Blutungen der inneren Organe sowie ein Befall des zentralen Nervensystems hinzukommen. Letztere führen zu Lähmungen. Ähnliche Symptome hat auch die Amerikanerin Michelle Barnes beschrieben, die das "Marburg-Virus" überlebt hat.
Nach einer Uganda-Reise begann Barnes, sich unwohl zu fühlen. Ihre Gesundheit verschlechterte sich drastisch, bis sie ins Krankenhaus eingeliefert wurde und man ihre Gallenblase entfernte, deren Funktion bereits auszusetzen begann. Erst viel später, anhand des Falles einer anderen Betroffenen, erkannte Barnes, dass sie sich mit dem Marburg-Virus infiziert hatte.
Eine Bekämpfung des Virus' beschränkt sich derzeit nur auf die Behandlung der Symptome. Einen offiziellen Impfstoff gibt es nicht.
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Verwendete Quellen:
Metro News: "World’s deadliest virus leaves victims in a ‘ghost-like’ state – and there’s no cure"
DocCheck Flexikon: "Marburgfieber"
Bundesamt für Gesundheit BAG: "Marburg-Fieber"