Schwere Erkrankungen können sich manchmal durch unerwartete oder weniger bekannte Symptome bemerkbar machen. Es ist schon vorgekommen, dass sich gewöhnliche Grippesymptome als schwere Krankheit herausgestellt haben, oder sogar, dass Krebssymptome manchmal unbemerkt bleiben. In einigen Fällen können sich Ärzt:innen sogar bei der Diagnose der Symptome einer schweren Krankheit irren.
Die Situation ist noch komplexer, wenn es um Krankheiten wie Demenz geht, bei denen die wissenschaftliche Forschung immer wieder neue Entdeckungen macht.
Wie die South China Morning Post berichtet, hat eine neue Studie den Zusammenhang zwischen Demenz und schlechtem Sehvermögen bei älteren Menschen bekräftigt.
Zusammenhang zwischen schlechtem Sehvermögen und Demenz?
Laut der in JAMA Ophthalmology veröffentlichten Studie haben in den USA 3817 Personen im Alter von 71 Jahren und älter an der Untersuchung teilgenommen. Sie haben sich bei Hausbesuchen Sehtests und kognitiven Tests unterzogen.
Die Ergebnisse haben gezeigt, dass das Risiko einer Demenz bei Menschen mit Sehproblemen viel höher ist.
Es ist anzumerken, dass andere Studien einen Zusammenhang zwischen schlechtem Sehen und Demenz bereits nahelegen. Die aktuelle Studie fügt sich in diese Literatur ein.
Nach der Bereinigung um Unterschiede im Gesundheitszustand und in persönlichen Merkmalen haben die Forscher:innen festgestellt, dass Menschen mit mittelschweren bis schweren Störungen der Sehstärke 72% häufiger an Demenz erkrankt sind als Menschen ohne Sehstörungen.
Lasse deine Augen regelmäßig testen
Wie das SCMP berichtet, scheinen Augenprobleme wie Grauer Star, Grüner Star, Störungen des Sehnervs und Makuladegeneration alle mit einem erhöhten Demenzrisiko zu korrelieren. Das ist ein guter Grund, der Gesundheit deiner Augen Priorität einzuräumen und dich regelmäßig untersuchen zu lassen.
Die Forscher:innen der Studie, die von den Augenärzt:innen Olivia Killeen und Joshua Ehrlich geleitet worden ist, schreiben:
Der Sehgesundheit Priorität einzuräumen, kann der Schlüssel zur Optimierung des Sehvermögens und der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens sein. Randomisierte Studien sind erforderlich, um festzustellen, ob die Optimierung der Sehkraft eine praktikable Strategie zur Verlangsamung des kognitiven Verfalls und zur Verringerung des Demenzrisikos darstellt.
Verwendete Quellen:
JAMA Ophthalmology: "Objectively Measured Visual Impairment and Dementia Prevalence in Older Adults in the US"
South China Morning Post: "Is your distance vision bad? Your risk of get dementia could be higher, study suggests"
Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK