Seit einiger Zeit drängt Deutschlands Bundesregierung die EU-Kommission zur Verhandlung über einen möglichen Ankauf des russischen Impfstoffes Sputnik V.
Während es aktuell einer der gefragtesten Impfstoffe weltweit ist, erklärt diese, dass sie zu Sputnik V keinen Vorvertrag schließen möchte, wie es zuvor bei anderen Impfherstellern geschehen ist.
Auch EU-Kommissar Thierry Breton hält das nicht für notwendig. Die Europäische Union habe sich bereits genügend Dosen von anderen Impfstoff-Herstellern gesichert.
Spahn will bilateralen Deal
Schon einige andere EU-Länder haben sich aufgrund dieser Entscheidung auf bilateralem Weg im Voraus Impfdosen von Sputnik V gesichert. Nun kündigt auch Spahn eine ähnliche Strategie an.
Am Donnerstag sagt er in einem Interview mit dem Radiosender WDR5, er habe „für Deutschland im EU-Gesundheitsministerrat auch erklärt, dass wir dann mit Russland bilateral reden werden“.
Vorerst bleibt trotzdem die Frage, welche Mengen Russland überhaupt wann liefern kann. Spahn erklärt ausdrücklich, dass Deutschland weiterhin auf eine gesamteuropäische Zulassung setzt.
Deutsche Politiker wollen den russischen Impfstoff in Deutschland
Damit das passieren kann, muss Russland der Europäischen Arzneimittelagentur EMA die notwendigen Daten liefern. Am Mittwoch hat bereits Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder seine Vorhaben in Bezug auf Sputnik V mitgeteilt:
Sollte Sputnik zugelassen werden in Europa, dann wird der Freistaat Bayern über diese Firma zusätzliche Impfdosen – ich glaube, es sind 2,5 Millionen Impfdosen – wohl im Juli erhalten, um die Impf-Zusatzkapazitäten in Bayern zu erhöhen.
Auch andere deutsche Politiker haben sich schon zuvor für den Einsatz des russischen Impfstoffes ausgesprochen, wie zum Beispiel Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU).