Israel lag wochenlang mit den meisten geimpften Menschen pro 100 Einwohnern auf Platz 1 des weltweiten Rankings, weshalb Österreich und Dänemark entschieden haben, lieber mit Israel zu kooperieren, als mit der EU.
Dieses Tempo überrascht wenig, wenn man bedenkt, dass Menschen sich dort sogar im IKEA impfen lassen können. Doch nun macht ein anderes Land dem Spitzenreiter seine Führung streitig: Die Rede ist von Chile.
Der frühe Vogel kriegt die Spritze
Zusammen mit Costa Rica und Mexiko hat sich Chile als erstes Lateinamerikanisches Land um die Beschaffung von Impfstoffen gekümmert und sich von Anfang an 35 Millionen Dosen gesichert.
Mit den bereits eingetroffenen 10 Millionen Dosen konnten seit Beginn der Impfkampagne schon etwas mehr als vier Millionen Menschen geimpft werden. Das sind mehr als 20 Prozent der Bevölkerung. Chiles Regierung verkündet diesen Erfolg stolz über Twitter:
Heute haben wir einen neuen Grund, stolz zu sein: Chile hat den ersten Platz im weltweiten Ranking der (innerhalb der letzten sieben Tage) verabreichten Dosen pro 100 Einwohnern eingenommen.
Deutschland vs. Chile
Im Verhältnis dazu geht es in Deutschland langsamer voran. Zwar haben schon 4,92 Millionen Bürger ihre erste Impfung erhalten, doch das sind gerade einmal knapp sieben Prozent der Bevölkerung. Die Impfstoffknappheit wird momentan ununterbrochen diskutiert.
Trotz seiner vergleichsweise zügigen Impfkampagne, leidet Chile jedoch nach wie vor unter hohen Fallzahlen. So wurden zuletzt an mehreren aufeinander folgenden Tagen rund 5.000 tägliche Neuinfektionen festgestellt.
Auch in Deutschland steigen die Fallzahlen wieder. Heute sind schon 14 000 Fälle mehr als gestern verzeichnet und die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 69. Das RKI spricht schon jetzt von einer dritten Welle.