Nach langen Monaten des Wartens stehen nun in Europa zwei Impfstoffe kurz vor der Zulassung: Der von Biontech und Pfizer, sowie ein Vakzin des US-Konzerns Moderna.
Vor allem mit Blick auf Großbritannien, wo vor Kurzem nun tatsächlich ein Impfstoff zugelassen wurde, werden bei uns die Stimmen lauter, die auf ein schnelleres Zulassungsverfahren pochen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mahnt zur Geduld.
Spahn beschwört Geduld bei Impfstoff-Zulassung
Während Großbritannien und die USA mit Notfallzulassungen schnell Impfstoffe auf den Markt bekommen, setzt die Europäische Union bislang auf altbewährte, reguläre Zulassungsverfahren.
Auch Spahn betont immer wieder, wie wichtig Sicherheit bei der Entwicklung von Vakzinen ist. Um das Vertrauen der Bevölkerung in den Impfstoff zu bewahren, dürfe es nicht darum gehen, "irgendwie Erster zu sein", so der Gesundheitsminister.
Mit dieser Ansicht ist Spahn nicht alleine. Auch Bundesforschungsministerin Anja Karliczek appelliert, die Testverfahren der Impfstoffe nicht vorschnell zu beenden, um vorzeitig einen Impfstoff zuzulassen. Sie erklärt: "Wir sollten das Genehmigungsverfahren durch die europäische Arzneimittel-Agentur in Ruhe abwarten."
Großbritannien: Ab nächster Woche wird geimpft
Und trotzdem: In Großbritannien soll der Impfstoff von Biontech bereits ab der kommenden Woche verfügbar sein und auch in den Vereinigten Staaten werden dank abgekürzter Verfahren wohl bald mehrere Vakzine frei verfügbar auf den Markt kommen.
Bis dem auch bei uns so weit ist, wird es noch etwas dauern. Die Europäische Arzneimittelbehörde Ema, die die Verfahren in der EU leitet, geht zurzeit davon aus, eine Zulassung für den Biontech-Impfstoff frühestens Ende Dezember zu bekommen, für das Moderna-Mittel wird es wahrscheinlich noch länger dauern - voraussichtlich Mitte Januar.