In unserem Darm befinden sich etwa 100 Milliarden Bakterien und die Forschung zeigt, dass Antibiotika das Potenzial dazu haben, deren Anzahl drastisch zu dezimieren. Eine einzige Antibiotika-Kur kann die Darmflora auf ein Zehntel ihres früheren Niveaus, also um ganze 90 Prozent, reduzieren.
Gute und schlechte Bakterien in der Darmflora
Unser Wissen über die Wechselwirkung zwischen Darmgesundheit und allgemeiner Gesundheit befindet sich noch in einem frühen Stadium. Klar ist jedoch, dass Kolonien nützlicher Bakterien bei der Verdauung und Aufnahme der Nahrung helfen, krankmachende Keime abwehren und sogar einen großen Teil des Serotonins produzieren, das für eine ausgeglichene Stimmung sorgt.
Dr. Skilton, eine Ärztin für Naturheilkunde und Kräuterkundige an der Elysium Clinic of Natural Medicine in Sydney, Australien, wird dazu in einem Bericht von Holistic Primary Carezitiert:
Eine längere Einnahme von hochdosierten Antibiotika kann das Mikrobiom so stark schädigen, dass eine jahrelange Wiederherstellungstherapie erforderlich sein kann, wenn sie überhaupt möglich ist.
Die Darmflora wiederherstellen
Obwohl die Wissenschaft in Sachen Mikrobiom und Darmflora immer mehr Fortschritte mach, gibt es keinen definitiven Weg, um den Darmbakterien zu helfen, sich nach einer Antibiotika-Kur zu erholen.
Aufgrund der bisherigen Forschungsergebnisse können die Wissenschaftler:innen jedoch sicher sein, dass ein gesundes Mikrobiom Vielfalt voraussetzt, und Antibiotika verringern diese deutlich. Umso wichtiger ist es daher, über die Möglichkeiten zur Wiederherstellung einer gesunden Darmflora Bescheid zu wissen.
Probiotische Lebensmittel essen
Probiotika sind die guten Darmbakterien, die unter anderem eine gesunde Verdauung unterstützen, Nährstoffe produzieren und Giftstoffe und Krankheitserreger beseitigen. Eine Ernährung, die reich an Probiotika, die laut BZfE z. B in Kefir, Sauerkraut, Kombucha und Kimchi enthalten sind, kann dazu beitragen, dass sich gute Mikroben im Darm ansiedeln und die unfreundlichen in Schach gehalten werden.
Damit die guten Bakterien gedeihen können, brauchen diese allerdings auch Präbiotika. Präbiotika sind Verbindungen, die nützliche Darmbakterien mit Nährstoffen versorgen. Präbiotika sind u. a in Artischocken, Lauch, Vollkorngetreide und Lebensmitteln mit hohem Gehalt an resistenter Stärke, wie z. B ungerösteten Cashews oder grünen Bananen enthalten.
Ein ausgewogener Schlaf
Schlafmangel und chronisch schlechter Schlaf können das Verhältnis der Bakterien im Darm negativ verändern, was das Risiko einer Insulinresistenz, einer erhöhten Darmdurchlässigkeit und sogar von Heißhunger auf Zucker erhöht.
Ein gesunder Schlafrhythmus sorgt dagegen für eine ausgeglichene Darmflora und ist daher besonders nach einer langfristigen Behandlung mit Antibiotika unerlässlich.
Sportliche Betätigung
Sich regelmäßig zu bewegen, beeinflusst das Gleichgewicht der Darmbakterien ebenfalls positiv. Sportliche Betätigung bewirkt eine Veränderung in der Zusammensetzung des Darmmikrobioms und regt das Wachstum nützlicher Bakterien an, die die Immunität der Schleimhäute regulieren können.
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