Was ist eine Skoliose? Definition und Beschreibung der gekrümmten Wirbelsäule
Skoliose ist eine bleibende Verformung der Wirbelsäule aufgrund einer Torsion der Wirbel zueinander auf allen drei Achsen (oben-unten, rechts-links, vorne-hinten). Sie erscheint am häufigsten bei Jugendlichen und Kindern, kann aber auch im Erwachsenenalter auftreten.
Dieses Leiden kann die Folge einer anderen Erkrankung oder Fehlbildung sein, allerdings bleiben die Ursachen oft unbekannt. Man spricht von idiopathischer Skoliose, wenn keine Ursache gefunden wird, und sekundäre Skoliose, wenn sie aufgrund von Muskel- oder Knochenerkrankung auftritt.
Skoliose hat zusätzlich zu der Verdrehung der Wirbelsäule Auswirkungen auf den Brustkorb, den Unterleib, sowie den Zonen in der Nähe der Wirbelsäule.
Wie entsteht Skoliose? Ursachen und Unterscheidung der Formen idiopathische Skoliose, De-Novo Skoliose und Sekundäre Skoliose
In 70 bis 80% der Fälle handelt es sich um idiopathische Skoliose, die sich allmählich während des Wachstums entwickelt. Sie beginnt langsam vor der Pubertät und breitet sich während ihr aufgrund der Wachstumsschübe schneller aus. Sie ist die häufigste Form in der Altersgruppe 8-15 Jahre und betrifft vor allem Mädchen (8-mal mehr als Jungen).
Sekundäre Skoliose kann aufgrund einer neuromuskulären Erkrankung oder Knochen oder einem Geburtsfehler auftreten. Schließlich ist die sogenannte „De-novo-Skoliose", eine Skoliose, die erst spät auftritt. Sie ist aufgrund der Degeneration von Bandscheiben und Wirbel altersbedingt. Daher tritt die „De-novo-Skoliose " um so häufiger auf, je älter man ist.
Woran kann man Skoliose erkennen? Symptome bei Kindern und Erwachsenen
Skoliose verursacht keine bestimmten Schmerzen, weshalb sie oft nicht in einem frühen Stadium erkannt wird. Bei Erwachsenen kann sie jedoch Rückenschmerzen auslösen. Bei Skoliose stellt man eine schlechte Körperhaltung fest, vor allem einen Buckel auf einer Seite des Rückens, wenn sich die betroffene Person nach vorne beugt.
Es ist insbesondere diese Beule, nach welcher der Arzt während einer medizinischen Untersuchung schauen wird, um die Diagnose zu bestätigen. Dazu wird er den Patienten bitten, verschiedene Positionen einzunehmen, die eine Verformung erscheinen lassen oder nicht. Wenn eine Skoliose festgestellt wird, werden andere Untersuchungen vorgenommen, insbesondere Röntgen, um mehr in Erfahrung zu bringen.
Jedoch darf man Skoliose nicht mit dem verwechseln, was Ärzte skoliotische Haltung nennen. Diese kennzeichnet sich durch eine reduzierbare Verkrümmung und wird normalerweise durch eine falsche Haltung verursacht.
Wie kann man eine Skoliose korrigieren? Behandlung durch Übungen, OP, Korsett oder Physiotherapie
Die Behandlung der Skoliose ist langfristig und kann sich über mehrere Jahre erstrecken. Wenn die Abweichung der Säule nur schwach ist, erfordert Skoliose keine spezielle Behandlung, vor allem keine medizinische, besonders nicht im frühen jugendlichen Alter. In diesem Fall reichen spezielle Übungen für den Rücken aus, um die Skoliose zu korrigieren.
Wenn die Skoliose eine Verformung von 15 bis 20 Grad erreicht, muss sie durch das Tragen eines Korsetts behandelt werden. Dieses vermeidet eine Verschlechterung der Skoliose und die Krümmung wird begradigt. Das Korsett sollte kontinuierlich vom Kind getragen werden (außer bei der Körperpflege) und solange nicht abgenommen werden bis das Skelett ausgereift ist und seine feste Form angenommen hat. Das Ziel ist es, dass die Verkrümmung am Ende des Wachstums aufs maximalste reduziert wird.
Bei Erwachsenen reduziert das Korsett die Schmerzen und das Fortschreiten wird verlangsamt, indem ein gewisses Gleichgewicht auf das Niveau der Wirbelsäule wiederhergestellt wird. Diese Maßnahme wird in der Regel durch physikalische Therapie begleitet, um die Beweglichkeit der Wirbelsäule anzukurbeln und die damit verbundenen Muskeln zu stärken.
In den Fällen von schwerwiegenderer Skoliose oder wenn die Verformung trotz Tragens eines Korsetts 35 ° überschreitet, ist eine chirurgische Behandlung erforderlich. Operationen können bei Kleinkindern und auch Erwachsenen vorgenommen werden, bei letzteren ist sie jedoch schwieriger ist. Bei der OP wird versucht die Deformationen durch Verwendung von an die Wirbel implantierten Metallstangen zu korrigieren.
Wenn möglich, kann man auch die direkte Ursache der Skoliose (Wirbelsäulenmissbildungen, Deformitäten, zu kleines Hinterhauptsloch ...) behandeln.