Die meisten haben sicherlich schonmal etwas von Long COVID gehört. Darunter versteht das RKI "kein einheitliches Krankheitsbild, sondern verschiedene mögliche gesundheitliche Langzeitfolgen nach einer vorangegangenen SARS-CoV-2-Infektion." Zu diesen scheint nun auch PVFM zu gehören.
PVFM kann zu Problemen beim Atmen führen
Immer wieder entdecken Forschende neue Folgen einer Covid-19-Erkrankung. In den USA wurde indessen ein Fall einer Jugendlichen dokumentiert, die nach einer Covid-19-Infektion an PVFM erkrankte, so Fitbook.
Die Abkürzung steht für Paradoxical vocal fold movement, auf Deutsch auch als Paradoxe Stimmlippenbewegungen bekannt. Dabei handelt es sich laut dem Boston Medical Center um einen Vorgang, bei dem sich "die Stimmlippen schließen, anstatt sich zu öffnen." Dies kann u. a. zu Atemproblemen führen.
Das Tückische im Fall der Jugendlichen: Obwohl sie Probleme beim Atmen hat, scheinen ihre Sauerstoffwerte nicht weiter auffällig zu sein. Bei weiteren Untersuchungen wird dann allerdings festgestellt, dass es bei ihr aufgrund einer vorangegangenen Covid-19-Infektion zu PVFM gekommen sein soll.
Stimmtherapie schlägt nicht an
Laut dem Boston Medical Center wird zur Heilung ein Logopäde oder eine Logopädin herangezogen; im Fall des 15-jährigen Mädchens erzielt die Art der Behandlung allerdings nicht den gewünschten Erfolg.
Ihr Zustand verschlechtert sich so sehr, dass sie in einem Krankenhaus aufgenommen wird. Fitbook dazu: "Ihre Coronainfektion müsse die Stimmlippen und -bänder des Mädchens so sehr geschwächt haben, dass sich beidseitig Lähmungen einstellten, und dies wohl auch der Grund für ihre allgemein beeinträchtigte körperliche Verfassung sein soll."
Letztendlich musste bei der Betroffenen ein Luftröhrenschnitt vorgenommen werden. Die Lähmung ihrer Stimmlippen konnte bei dem Eingriff aber anscheinend nicht behoben werden.
Verwendete Quellen:
RKI: Was ist Long COVID?
Fitbook: Dramatischer Fall zeigt seltene Corona-Folgeerkrankung
Boston Medical Center:Paradoxical Vocal Fold Movement (PVFM)