Es ist durchaus möglich, dass ein Körper künstlich am Leben gehalten werden kann, um das Baby, das in ihm heranwächst, gesund auf die Welt holen zu können. In einem Fall passiert sogar ein Wunder und die klinisch tote Mutter wacht wieder auf. In Portugal hingegen bringt eine für hirntot erklärte Mutter ein gesundes Baby zur Welt, wie Spiegel Online berichtet - danach werden jedoch die Geräte, die sie am Leben erhalten haben, abgeschaltet.
Künstliches Koma nach akutem Asthma-Anfall
Catarina Sequeira ist in der 19. Woche schwanger, als sie einen akuten Asthma-Anfall erleidet. Die 26-Jährige muss ins künstliche Koma versetzt werden, doch auf das Leben, das in ihr heranwächst, setzt man große Hoffnung. Um ihrem Kind eine möglichst hohe Überlebenschance zu bieten, wird der Körper der Marathon-Kanusiegerin durch Maschinen, wie unter anderem ein Beatmungsgerät, weiter am Leben erhalten. So kann der Säugling bis zur 32. Woche im Mutterleib verbleiben. Als sich der Zustand der Mutter jedoch rapide verschlechtert, müssen die Ärzte das Kind schneller als geplant auf die Welt holen.
Baby wohlauf - Mutter tot
Das Baby wird per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht und wiegt bei seiner Geburt rund 1,7 Kilo. Es wird in der nächsten Zeit auf einer speziellen Neugeborenen-Station betreut. Das Verfahren, einen hirntoten Patient für ein ungeborenes Baby am Leben zu erhalten, ist mittlerweile über das portugiesische Organspende-Gesetz möglich. Ein Sprecher des Ethik-Ausschusses des behandelnden Krankenhauses erklärt: "Ein Spender zu sein, bedeutet nicht nur, Leber, Herz oder Lungen zu spenden, sondern auch sich selbst zu geben, damit ein Kind leben kann." Der Mutter der Toten fällt es allerdings noch schwer, sich über ihr Enkelkind zu freuen. Zu frisch ist die Trauer über den Verlust ihrer eigenen Tochter. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis das Baby diese Leere füllen können wird...