Seltener Fund in Peking: Mädchen hat Embryo von ihrer Zwillingsschwester im Schädel

Statistisch gesehen tritt dieses unglaublich seltene Phänomen in einer von 500.000 Geburten auf. In China kam ein einjähriges Mädchen mit einem ungewöhnlich großen Schädel und Entwicklungsstörungen in ein Krankenhaus in Peking. Dort fand man bei einer Operation im Gehirn des Mädchens Unglaubliches - den Fötus ihrer Zwillingsschwester.

Fötus, Missbildung, Geburt, Gehirn, Zwilling
© Vladimir Zotov@Getty Images
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FIF (fetus in fetu) oder parasitärer Fötus wird die Entwicklungsanomalie genannt, bei der ein missgebildeter Fötus im Körper des anderen Zwillings gefunden wird, wie Heute berichtete. In rund 80 Prozent der Fälle befindet sich der Fötus im Bauchraum, kann sich aber auch im Schädel, im Becken oder im Mund bilden.

Fast zu 100 Prozent tödlich

Weltweit sind weniger als 200 Fälle bekannt, davon laut Daily Mail nur 18 im Schädel. Während ein parasitärer Fötus im Bauchraum meist ohne Schaden entfernt werden kann, ist ein Fötus im Schädel fast immer tödlich.

In der Fachzeitschrift American Journal of Case Reports schrieben die Fachleute Folgendes über den 18 Zentimeter langen Fötus:

Wir entfernten einen unreifen Embryo mit Organen wie Mund, Augen, fötalem Kopf, fötalem Haar, Körper, Unterarm, Händen und Füßen.

Außerdem hatte dieser laut Heute missgebildete Gesichtszüge und Gliedmaßen sowie lange Knochen und eine Wirbelsäule.

Leider konnten die Ärzt:innen das kleine Mädchen nicht retten. Es blieb nach der Operation bewusstlos, hatte unkontrollierbare Anfälle und starb 12 Tage später an den Folgen der Hirnschädigung.

Erstmals in utero entdeckt

Bereits in der 33. Schwangerschaftswoche entdeckte das medizinische Personal Anomalien am Kopf des Fötus. Voruntersuchungen und ein MRT brachten keine klaren Hinweise.

In der 37. Woche wurde das Mädchen per Kaiserschnitt entbunden, da es in Steißlage lag. Der ungewöhnlich große Kopfumfang fiel sofort auf und wurde als "größer als bei gleichaltrigen Kindern" beschrieben.

Mutter und Kind durften nach Hause gehen. Ein Jahr später kehrten sie jedoch ins Peking University International Hospital zurück, da das Mädchen einen stark geschwollenen Kopf (56,6 cm Umfang) sowie Entwicklungsstörungen hatte.

Eine CT-Untersuchung ergab laut Daily Mail

eine 13 cm große Masse in ihrem Schädel, etwas größer als ein Baseball. Innerhalb der Masse waren lange Knochenteile eingebettet.

Daraufhin wurde das Kleinkind operiert und der Fötus entdeckt.

Gründe sind unbekannt

Fälle von FIF treten, wie IFL Science erklärte, in den sehr frühen Stadien einer Zwillingsschwangerschaft auf, wenn sich die Zellhaufen, die durch eine befruchtete Eizelle entstehen und als Blastozyste bezeichnet werden, nicht richtig trennen. Dadurch wird einer der frühen Embryonen von dem anderen umhüllt und kann sich nicht weiterentwickeln, da er von den sich vervielfachenden Zellen des anderen Zwillings eingeschlossen ist. Der missgebildete Fötus stirbt jedoch nicht, weil der Zwilling ihn weiterhin mit Blut versorgt.

Die Gründe für eine solche Missbildung könnten nach Angaben der Forschenden

mit Umweltverschmutzung, Genetik, niedrigen Temperaturen, Pestizidexposition während der Frühschwangerschaft und anderen Faktoren zusammenhängen.

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Verwendete Quellen:

Heute: Kleinkind hat Embryo der Zwillingsschwester im Schädel

Daily Mail: Girl, 1, is found to have a FETUS growing in her skull that was once her twin sister

AJCR: Intracranial Parasitic Fetus in a Living Infant: A Case Study with Surgical Intervention and Prognosis Analysis

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